Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1939) (39)

— 21 — Die Vorburg wird vom Bergfried und drei kräftigen Mauern umschlossen: Südmauer 2 m dick und 12,6l) m lang, West- mauer 1,50 m dick, 13,70 m lang (ohne angelegtes Podest), Nord- mauer 1,40 m dick, 10,10 m lang, einschließlich Tor (außen Eck gemessen). Diese Mauern sind zugleich Eebäudemauern und es ist eigentümlich, daß im Jnnenraum keine Spur einer Mauer oder eines Maueransatzes zu finden war. Wahrscheinlicherweise war das Innere nur Holzwerk. Für die innere Raumteilung konnten die Anhaltspunkte durch die Grabung festgestellt werden. Wir finden zwei ausgeglichene Bodenhöhen. Diese waren leicht und sicher fest- zustellen, weil sie, wie die Torpodeste, mit einer Brandschicht über- legt waren und sich auch der feste Grund vom aufgeschütteten Abbruchmaterial leicht unterscheiden ließ. Die obere Boden- höhe liegt an der Nordmauer in der Höhe der Torschwelle. Sie ist 2 bis 3 m breit, ohne regelmäßigen Abschluß gegen Süden, gegen die Westmauer hin z. T. aufgefüllt. In der Nordwestecke liegt die Herdstelle. Sie ist ähnlich, wie man sie heute noch in alten Alphütten findet: ebenerdig eine geglättete, stark durchgebrannte Lehmschicht und rings herum auf drei Seiten eine leichte Einfaß- mauer, gegen den Raum zu offen, um das Feuer zu besorgen. Mit Dreifuß wurden die Kochgeschirre über Feuer gestellt oder an Haken darübergehängt. Der ganze Winkel war gefüllt mit einer Aschen- schicht und verbrannter Erde. In der Nähe der Herdstelle fanden sich noch einige Scherbenreste solcher Kochgeschirre und ein Stück- lein Feuerstein. Die ganze Vrandschicht dieser oberen Bodenebene war ebenfalls reichlich mit Knochenresten durchsetzt; auch etliche Bruchstücke alter Ofenkacheln fanden sich und ein Bruchstück eines Eisenhakens. Die zweite Bodenhöhe liegt in der Südwestecke der Vorburg, 2,70 m tiefer als die Küche, im Ausmatz eines ordent- lichen Wohnzimmers. Auch diese Fläche überdeckte eine Brand- schicht mit einigen Abfallknochen und zahlreichen Scherben von Ofenkacheln. Auf der Seite gegen den Bergfried hin steigt der gewachsene Grund wieder in einem Ansatz von 50 cm Höhe, und an der Südmauer entlang liegt ein schmaler Streifen nochmals 50 cm höher. Gegen die Höhe der oberen Ebene bilden mächtige
	        

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