Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 92 — waren. Diese Erwähnung ist von Bedeutung für die Erklärung der Öse im größeren Beschlägeteil, die auf keinen Fall als zufälliger Ausbruch bezeichnet werden darf, sondern ihre bewußte Bestim- mung hat, nämlich den Schulterriemen durchzuziehen, der den Schwertgurt hochzuhalten hatte. Das Ornament blieb auf diese Weise frei und das Leder erlitt durch die metallne Versteifung keine Zerrung. Es scheint dies eine nicht oft wiederkehrende Form zu sein. Veeck erwähnt kein solches Beispiel. Das Ornament besteht zum Teil, wie bei der Eisenschnalle, aus Nietkappen, die die innere Flächenteilung markieren. Ander- wärts findet man diesen Nietkappen teilweise verzierte Auflage- plättchen unterlegt. Bei unserem Stück fehlen sie! hingegen sind sie mittels Schlageisen Und Feile gleichsam nachgeahmt. Auf der Innenseite ist noch zu beobachten, wie die Nietstifte breitgehämmert wurden. Die Nietköpfe sitzen so eng auf der Zierplatte, als wären sie aufgegossen, doch ist ersichtlich, daß sie erst nach der Zierkerbe aufgesetzt wurden. Die Schnalle (1) hat ovale Form, besteht aus der ge- gossenen Schnalle und einem beweglichen Anfaßstift (65 mm äußere Breite). Ihr Ornament besteht aus eingestanzten Linien in Kreuz- richtung und einem ährenförmigen Doppelschlag in den Linien- zwickeln. Diese Zeichnung wirkt etwas fremdartig zum Ganzen, um so mehr als anderwärts strenge Gleichartigkeit aller Teile gefunden wurde. Man ist versucht anzunehmen, dieser Teil rühre von einer älteren Schnalle her und sei hier mit Zuzug neuer Teile ein zweites Mal in Gebrauch genommen worden. Auch die ver- schiedene Art der Patina dieses Teiles würde eine solche Vermu- tung unterstützen. Dem entgegen muß allerdings betont werden, daß diese Art des Ornamentes für die Schnalle gebräuchlich und stabil erscheint, also traditionell auch hier Verwendung fand. Zudem vermag dieser Umstand weder den künstlerischen Eesamt- eindruck, noch die Zeitansetzung wesentlich zu beeinflussen. D e r S ch n a l l e n d o r 
n (2) ist ein sogenannter Schilddorn mit ausgeprägter Tierornamentik (55 mm lang). Ist diese auf dem Schildchen auch weniger klar, so zeigt 
sie sich am Dorn um so ein- dringlicher als Schlangenkops, wobei auffallen muß, mit welcher stilmäßigen Sicherheit das große Auge in die Abbiegung des Dorns
	        

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