Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1938) (38)

— 91 — anderen Schnalle zugehört. Eine andere Schnalle ist jedoch aus dem alten Bestand nicht vorhanden; bei der vorhandenen, abge- bildeten Schnalle wäre dieser Teil abgängig, also ist der Zusam- menhang zumindest wahrscheinlich. Die eigentliche Schnalle erscheint als kaum erkennbarer Rostknäuel am einen Vesatzteil b. Der Dorn 3 ist in Bronze, von gleicher Grundform wie bei der neuen Vronzeschnalle, aber ohne Verzierung. Nach den Abnützungsspuren am Dorn zu schließen, war die Schnalle lange im Gebrauch. Aus Formspuren und teilweiser Patinierung des Mittelstückes c darf mit Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß die Schnalle ein tauschiertes Ornament trug, das aber durch den Rost zerstört wurde. Das noch erhaltene Ziermoment, wie aus der Abbildung ersichtlich, besteht aus flachen Nietkappen in Bronze. Vesatzteil b ist nur mehr Bruchstück; die Fortsetzung in der Länge ist weg- gebrochen. Eine zeitliche Festlegung bei Eisenschnallen ist nach Veeck^ sehr schwer oder unmöglich,' doch dürfte, wenn die Voraus- setzung richtig, daß die Schnalle tauschiertes Ornament trug, und wenn die andere Voraussetzung- richtig, daß solche tauschierte Ornamentik eher später anzusetzen, das 1910 abgedeckte Grab in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts angesetzt werden. Diese Zeitsetzung wird besonders auch durch die damaligen Glaspasta- perlen bestätigt. Es ist dies deswegen wichtig, weil dadurch, obwohl örtlich fast 100 m auseinanderstehend, doch die bis jetzt freigelegten Gräber des alemannischen Friedhofes in Schaan alle zeitlich gleich- laufend waren. Die Vronzeschnalle aus dem diesjährigen 
Grabfund ist bestimmt und eindeutig; Lage und Zusammengehörigkeit stehen außer Zwei- fel; der Erhaltungszustand ist, dem Metall entsprechend, sehr gut. Es 
handelt sich um eine Schwertgurtschnalle mit Veschläg und EegenbeschlLg, in allen Teilen entsprechend ornamentiert. Sie besteht aus 4 Teilen: aus der einfachen, ovalen Schnalle, dem tierornamentierten Schilddorn, den zwei gemischt ornamentierten Beschlägen. Diese lagen, wie erwähnt, über den Beckenknochen des Skelettes, und zwar so, daß der größere Beschlägteil von rechts nach links, der kleinere gegengestellt von links nach rechts gelagert ' Walther Veeck, Die Alemannen in Württemberg, Verlag W. de Gruyter H Co,
	        

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