Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 10 — an die Grafen von Tübingen über. Graf Hugo von Tübingen ließ sich auf der Schattenburg nieder und nannte sich Graf von Montfort. Dieser erhielt bei der Teilung mit seinem Bruder neben Bregenz, Feldkirch, Werdenberg und Sargans auch Vaduz und das Rheintal. Dessen Sohn Rudolf nahm seinen Sitz auf Werdenberg und nannte sich Graf von Werdenberg-Sargans. Bei der neuerlichen Teilung unter dessen Söhnen, 1260, erhielt Hart- mann mit dem Gebiete von der Landquart bis zur Steig auch Vaduz. Er nahm seinen Sitz auf Sargans, besaß also auch dieses Am 3. Mai 1342 endlich erfolgte eine Eüterteilung zwischen den Brüdern Graf Hartmann III. und Graf Rudolf IV. aus dem Geschlechte der Grafen von Werdenberg, bei welcher Teilung ersterer die Burg Vaduz samt Zubehör erhielt-. Durch diese Teilungsurkunde wurde der Grund für die selbständige Grafschaft Vaduz und damit für das heutige Fürstentum Liechtenstein gelegt. Aus der nun folgenden Zeit haben wir etwas ausführlichere. Berichte über das, was wir heute Verfassungsrechtliches zu nennen gewöhnt sind. Als die Grafschaft Churräiien zuerst in Ober- und Unterrätien und letzteres wieder in mehrere besondere Grafschaften geteilt wurde, blieben den Herren über die einzelnen Teile alle Rechte, die dem Ganzen zuständig gewesen waren. Sie wurden auf ihren Gebieten selbstherrlich und, wie früher die Eaugrafschaft unmittelbar unter das Reich gehörte, wurden auch die einzelnen Teile unmittelbare Reichsherrschaften und ihre Besitzer Stände des Reiches. Graf Heinrich von Vaduz ließ sich von König Wenzel seine Grafschaft Vaduz, den Eschnerberg und Blumenegg mit allen Rechten als Reichslehen 1396 formell bestätigen. Die Urkunde nennt als Rechte des Grafen: Land, Leute, Städte, Festen, Märkte, Dörfer, Mannschaften, Lehenschaften, Gericht, Zölle, Mühlen, Äcker, Wiesen, Wälder, Fische, Wasser, Teiche, Jagd, Vogelrecht und andere Zügehör. Der Eschnerberg gehörte damals nur zur Hälfte den Grafen von Vaduz, während die andere Hälfte mit den Burgen Alt- und Neuschellenberg zum Anteil der Werdenberger Linie zu Vludenz gehörte. Die Grafen von Vaduz, übten aber über den ganzen Eschnerberg die Kriminalgerichtsbarkeit aus. Königliche Bestätigungen der Reichsunmittelbärkeit erfolgten weiter 1402, 1434 und 1439.
	        

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