Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 170 — Rind, das 
dem Primigenius nahestand und an Menge die beiden zusammen noch übertreffend eine dritte Form, dessen Gehörn an Trochoceros erinnert. Aus allen drei Stationen sind Ziege und Schwein der alten Torfrasse erhalten. Dabei ist das Auftreten von kleinen ausgewachsenen Schweinen noch nicht genau geklärt. Sie können ebensowohl von Zwergen, Kümmerformen, wie von einer besonderen Rasse herrühren. In der Station Utoquai ist neben der alten Torfrasse des 
Schafes (0. a. palustris RÜTIM-) noch das größere 
Kupferschaf (0. a. studeri DUERST) gehegt worden. Bei der Station Alpenquai hat E. WETTSTEIN (1924) an Stelle des Torfschafes das Kupferschaf und ein Bronzeschaf gefunden (hornlose Schafrasse, von vielen Autoren als weibliches Kupferschaf gedeutet). Aus der Station Utoquai ist nur der 
Torfhund (C. f- palustris RÜTIM.) bekannt, Alpen- quai weist dagegen eine größere 
Hunderasse (C. f- inostranzewi ANUTSCHIN) auf; Sicher kennt man das domestizierte Pferd der helvetisch-gallischen 
Rasse (E. c. celticus EWART) nur aus der Station Alpenquai. Mit den westschweizerischen Bronzestationen bestehen noch weniger Beziehungen. TH. ST UDER (1883) und A. DAVID (1897) heben beide hervor, daß am Bielersee mit Beginn der Bronze^ zeit ein Rückgang der Viehzucht, namentlich aber der Rinder- zucht bemerkbar wird, indem die Rassen verkümmerten. Es wird diese Erscheinung mit dem stärkeren Hervortreten des .Ackerbaues in Zusammenhang gebracht. In der Wallsiedlung Borscht wie auch in der Ostschweiz ist von einem derartigen Rückgang nichts zu bemerken. Von einer Verkümmerung der Rassen kann nicht gesprochen werden; auch die Rinderhaltung steht gairz auf der Höhe. Die Verhältnisse der Westschweiz müssen wohl nur als eine ganz lokale Erscheinung gedeutet werden. (Vgl. C. KELLER, 1919 und E. WETTSTEIN, 1924.) Vom Menschen wurden keine knöchernen Überreste ge- funden.
	        

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