Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1937) (37)

— 168 — Mengenmäßig steht die Frühbronzezeit weitaus an der Spitze, in weitem Abstand folgt die Übergangsperiode End- neolithikum/Frühbronzezeit. Es sei mir, deshalb gestattet, nur auf die Haustierverhältnisse der Bronzezeit einzutreten. Besonders wichtig erscheint mir die bereits früher erwähnte Tatsache, daß nur domestizierte Formen vorliegen. „Es versteht sich ja von selbst, daß mit der immer mehr aufblühenden Haus- tierzucht und dem sich ausbreitenden Ackerbau das Bedürfnis und die Gelegenheit für Wildpret entsprechend in Abgang kommen mußte" (K. HESCHELER, 1920). Das Fehlen eigentlicher Jagdtiere könnte sogar für eine spätere Kulturperiode spre- chen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß weitere Grabungen das heute vorliegende Resultat korrigieren können. Trotz der zahlenmäßig geringen Überreste von Ziege und Schaf läßt sich ein leichtes Überwiegen des Schafes gegenüber der Ziege beobachten. Vom Haushund liegt einzig ein mächtiger Unter- kiefer vor, der entschieden für eine nachneolithische Zeit spricht. Ebenso charakteristisch für ein jüngeres Alter ist die Größe der 
Torfziege (C- h- rütimeyeri DUERST). Das Schwein ist einzig in der Art des 
Torfschweines (S. palustris RÜTIM.) ver- treten. Der Pferderest kann leider nicht zu einer weiteren Klärung beitragen. Vom zahmen Rind kommen neben wenigen Resten 
von B. brachyceros RÜTIM- größere Formen in Betracht, die primigene Züge aufweisen und nur das Produkt längerer Züchtung sein können. Die untenstehende Tabelle soll die qualitativen Ergebnisse der Analyse in aller Kürze zusammenfassen. Die Wallsiedlung Borscht zeigt mit keiner anderen zoolo- gisch genauer untersuchten prähistorischen Station gute Über- einstimmung. Als ungefähr gleichaltrige Pfahlbaustationen (Landsiedlüngen, deren Tierwelt bekannt ist, fehlen) der Schweiz käme am ehesten Utoquai (Neolithikum/Bronzezeit, E. KUHN, 1932) und Alpenquai (Bronzezeit, E. WETTSTEIN, 1924) in Betracht. In der Rinderzucht liegen die Verhältnisse der Stationen Borscht und Utoquai ähnlieh. Beide besaßen neben einem stattlichen Brachycerosschlag noch größere Formen. Die Bewohner vom Alpenquai hielten neben dem Torfrind ein großes
	        

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