Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 7 — sei, als Pfarrer in Teuringen gewirkt habe und Domdekan in Konstanz wurdet Der vierte der Brüder, der jüngere Sohn Rudolfs II. aus dessen zweiter Ehe, Rudolf IV., setzte die Linie in Sargans fort. Die beiden Brüder Hartmann III., der sicher der ältere war, und Rudolf IV. bewirtschafteten nach dem Tode des Vaters (1323) ihre Erbgüter gemeinsam.̂ Beide standen im Dienste der Herzoge von Oesterreich. Als sie sich zu Brugg im Aargau beim Herzog Leopold befanden, schlössen sie mit dem- selben einen Dienstvertrag (22. August 1324), wonach sie sich ver- pflichteten, dem Herzog Leopold und seinen Brüdern mit 2V Helmen gegen Ludwig von Bayern zu dienen, wofür sie auf Martinstag 200 und darauf über ein Jahr 300 Mark Silber erhalten sollten. Auch mit ihrer Festung Schmalnegg und allen ihren Festen in Curwalchen sollten sie den Herzogen gewärtig sein. Sollten ihr (der Grafen Hartmann und Rudolf) Bruder, Graf Heinrich (I.) oder seine Diener auf die genannten Festen reiten, so solle das doch ohne Schaden der Herzoge geschehen". Tschudi fügt noch hinzu: „Der gemelten Grafen Bruder Heinrich von Werdenberg, Herr zu Sargans, von dem obstat, hanget König Ludwigen an"'. Diese Bemerkung läßt uns erkennen, daß die bereits erwähnte schwäbische Linie der Grafen von Werdenberg- Sargans im Thronstreit zwischen Ludwig IV. von Bayern und Friedrich dem Schönen von Oesterreich für den ersteren Partei ergrissen hatte, während Hartmann III. und Rudolf IV. zum Hause Habsburg standen. Man sieht daraus, wie solche Thron- streitigkeiten leicht tiefe Risse in eine Familie bringen Konnten, die dann vielfach Kämpfe unter den Familiengliedern zur Folge hatten, wie dies zum Schaden der Familien auch bei den Grasen ẑon Montfort und Werdenberg der Fall war und den vorzeitigen Untergang dieser Dynastien herbeiführte. Im Jahre 1331 Kauften Hartmann III. und Rudolf IV. von Heinrich von Triefen das halbe Burglehen zu Nüziders im Wallgau um 60 Mark Silber zurück ̂. Daß zwischen den Brüdern ein gutes Einvernehmen bestand, beweist wohl eine Urkunde des Jahres 1337, nach welcher Hart- mann III., der sich „Herr zu Sargans" nennt. Burg und
	        

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