— 13 — Im folgenden Jahre, am 20. Dezember 1371, verlieh Graf HeinrichI. einigen
Walsern: „Hang von Gußbrunnen und Hanßen, Klausen söhn, von
Gutenalv (Gatnalp), Hansen stoß und
Jacken, sein bruder, und Vetter stoß
und Petter Schal ler, Jacken
Wibin stoßen söhn" (d.h. den Söhnen des Weibes von Jakob Stöß) die Alpen
Güschgle und
Guschg - fiel als Erblehen gegen einen
jährlichen Zins von 17 Schilling Pfenning, der am Martinstag in
den Hof zu Eschen entrichtet werden mußtet Mit Recht
bemerkte Prälat Büchel dazu: „Daß sechs Männer allein das
Gebiet dieser beiden Alpen
in Pacht nehmen
Konnten, weist aus einen
bedeutenden Viehstand hin, wenn sie auch die Alpen zum Teil
mit Zinsvieh besetzten. Auch hatte die Waldung damals
ohne Zweifel eine bedeutende Ausdehnung»". Als nachgeborener Sohn seines Baters
wollte Heinrich I. sich nach einer Versorgung umsehen und
bewarb sich, der Unsitte der Zeit gemäß, um die Stelle eines Dompropst
am Hochstift zu Ehur
und stellte am 6. März 1374 die Eidesurkunde aus, worin er versprach, das Domkapitel zu Chur zu schirmen und dessen Rechte zu
wahren". Papst Gregor XI. (Avignon, 1370 bis 1378) beauftragte hieraus zu Villeneuve den Bischos von Konstanz, Heinrich III. von
Brandis, die Wahl des Dom- Kapitels
zu bestätigen, sosern er
den Heinrich von „ Sar- gan za" als tauglich
für diese Stelle beurteile".
Wir wissen nicht, wie das Urteil
ausgefallen ist. Heinrich I.
ließ sich Keine höheren Weihen geben und stellte einen Kanonikus,
der Priester war, als Vertreter. Bald aber legte er
die geistliche Würde nieder^". Veranlassung hiezu mag
der Umstand geboten haben, daß der
Kinderlose Gras Rudolf IV. von
Montfort-Feld- Kirch seinem Schwestersohn, dem
Grafen Heinrich I. von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, die Burg und
Stadt Feld- Kirch und Neu-Montfort vermachte^». Dabei hatte Ru- dolf
IV. sich aber vorbehalten, daß
ihn dieses Vermächtnis an einem allfälligen Verkauf seiner Grafschaft nicht
hindern sollte. Zugleich schwur er, daß er binnen
Jahresfrist diese Verschreibung vor einem Landgericht und an einer Stätte „wo es Kraft hat"