Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 132 — Sie wurde zum Teil im vergangenen Herbst durch W, Burkart und den Berichterstatter ausgegraben. Die Fundschicht geht bis in zwei Meter Tiefe. Das aufgefundene Keramische Inventar weicht, wie in Crestaulta, von dem bisher bekannten ab. hin- gegen finden sich ebenfalls eine Anzahl Scherben, die den starken Einfluß der UrnenfelderKultur verraten. Merkwürdigerweise zeigten sich in den obern Schichten eine stattliche Anzahl von Hall- stattscherben, die wohl dem Alb-Salemer-Kreis angehören. Sic scheinen darauf hinzudeuten, daß die bronzezeitliche Kultur sich bis in das Ende der Hallstattzeit hinein als solche gehalten hat. aber gelegentliche schwache Einflüsse aus dem Bodenseegebiet aufnahm. Dieser Umstand vermag den bisher rätselhaft gewe- senen Fund der Hallstattschale in der Gemeinde Felsberg' einiger maßen zu erklären. Es ist bisher nicht gelungen, auf Lichtenstein bestimmte Hüttengrundrisse herauszuarbeiten, hingegen wurden eine ganze Reihe von Herdstellen aufgefunden, die zum Teil direkt übereinander lagen, ohne daß aber eine schichtweise Ab- trennung möglich oder durch eine Veränderung des Stilcharakters der Funde wahrscheinlich geworden wäre. Es hat ganz den Anschein, als ob die Lichtensteinleute gezwungen gewesen wären, ihre Wohnböden von Zeit zu Zeit aus dem Schmutz heraus- zuheben, indem sie sie überschütteten und erhöhten lind dadurch zwangsläufig auch die Herdstellen erneuern mußten. Aus diese Weise wurde eine unterste beinahe rechteckige, aus Platten bestehende Feuerstelle von einer weniger sorgfältig gebauten ebenfalls aus einer Steinsetzung bestehenden Herdstelle überhöht, die ihrerseits wieder überlagert war von einer runden steinernen Herdstelle, die aber einen hölzernen Balkenrahmen als Unterbau besaß. — Von besonderer Wichtigkeit war die Auffindung einer großen, zwei Meter breiten Mauer, die die Siedlung nach der Talseite abgrenzte. Ich habe nicht den Eindruck, daß diese Mauer in erster Linie als Wehrmauer gedacht war, vielmehr vermute ich, daß es sich um eine Stützmauer handelt, die das Ausebnen des dahinterliegenden Terrains zur Siedlungsfläche ermöglichte. Das Bauwerk besteht aus einer Trockenmauer und weist eine recht solide handwerkliche Arbeit auf. Soviel ich heute sehe, ist > Äiiu.llunaen der Antiquarischen Gesellschaft. Zürich, lttö«, lü.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.