Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1935) (35)

— 108 — Ueber der Brandschichte, des Horizontes <ü treffen wir dann auf die Hüttenreste des Horizontes S, die zur Zeit der Tagung her Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte den Teilnehmern mit den ausgedeckten Herdstellen und Pfostenlöchern vorgeführt werden Konnten. Was da an sicher beobachteten Scherben vorliegt, weist Hall- stättischen Charakter auf. 
Abb. 5,16.19.20 u. dgl. In ungefähr 4 m Breite, vom Wallkern gerechnet, lag hier eine Hütte am Geländerand von ungefähr doppelter Länge. Von ihrer westlichen Längswand Konnte noch eine ganze Reihe von Pfostenlöchern, siehe 
Plan 2. nachgewiesen werden. Im nördlichen Drittel der Hütte lag eine Feuerstätte mit hartgebranntem Boden und ver- sengter großer Platte, neben 
der sich etwas wie eine Trennmauer bemerkbar machte. Hier 
hatten sich auch viele Tonscherben gesunden. Bei der herbstlichen Grabung Kam dann im südlichen Teile eine Art Herd- oder Feuergrube zum Vorschein, in deren Nähe der Reißzahn eines jungen Bären und eine zerdrückte Bernsteinperle lag. An sonstigen Knochenabfällen mangelte es nicht: ihre Bestimmung Kann erst später erfolgen, doch über- wiegen Haustiere, Rind und Schwein, unter den Mahlzeitresten. Der mit Kieseln belegte Platz vor der Hütte scheint überdacht gewesen zu sein, wie ein Pfostenloch und einige als Sockel für Balkenwerk dienende Steinplatten, deren Höhenlage ihre Zu- samengehörigkeit nahelegt, zu erkennen gaben. Die Hütte scheint als Küche und Werkplatz, vielleicht im Sinne einer Schmiede, gedient zu haben. Ueber die Art ihres Unterganges lassen 
die 15 em dichten Brandschichten Keinen Zweifel, anscheinend wurde über der Brandstätte ein neuer Kieselboden eingestreut und die Stätte neuerdings benützt, auch ihn deckt eine Brandschicht. Zwischen diesem Kleinpslaster entnahmen wir im Herbste bei einer Nachprüfung das Randstück, 
Abb. 5,19, dessen Profil mit den Funden von Muotta da Clüs (Conrad und v. Merhart. Lngiaäins e Vnuost im Anzeiger für Schweizerische Altertums- kunde, 1934, S. 7) übereinstimmt, also typisch rätisch-illyrischer Herkunft ist.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.