Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1932) (32)

- 92 - spruch nach Wappen von Brandts) gevierteH Wappen 1 u. 4 von Brandts der schwarze, knorrige Holzast mit roter Flamme; 2 u. 3 drei rote Spitzen im silbernen Felde als das Wappen von Alt-Sulz. Aeber dem Schilde zwei gekrönte offene Helme mit herabhängenden Decken, auf dem ersten eine silberne Bischofsmütze mit den sulzischen Sp-tzen, auf dem zweiten der Brandis'sche Stock als Kleinod; zwischen beiden die Jahrzahl 1596. Durchmesser der Portrait-Medaille 40 mm, Aufbewahrungsort Kloster St. Paul im Lavanttal in Oesterreich. Nach dem Tode Carl Ludwigs fiel sein Erbe 1616 an seine beiden Söhne Albig VII. und Carl Ludwig Ernst gemeinsam zu Eigen. Graf Albig VII. jedoch ist es, welcher das Münzfach mit einer hoch- interessanten N.'ihe von Münzen bereichert, welche heute zu den nu- mismatischen Seltenheiten gehören. Graf Albig war der rechte Sohn seiner Zeit; 1621 trat er in die kaiserliche Armee ein und kämpfte nun I I Jahre, zuletzt unter Tilly; er fand am 28. Februar 1632 in einem Gefechte bei Bamberg als Oberst den Tod. Die Regierung seiner Besitzungen überließ er ganz seinem Bruder Carl Ludwig Ernst und es ist wohl selbstverständlich, daß Graf Albig vom Feldlager aus kaum Instruktionen für die unter seinem Namen geprägten Münzen heimsandte, zumal er seine Münzstätte zu Thiengen seinem Schwager, dem Grafen von Leiningen verpachtet hatte. Bekanntlich wurde zur Zeit des 30 jährigen Krieges vom Necht des Münzprägens als gutes Geschäft reichlich Gebrauch gemacht, zumal die Geldsorten über den eigenen Bedarf hinaus oft in weit entfernten Gebieten verwendet wurden. Hatten schon die Münzherren mit dem zulässigen Mindest-Legierungsgehalt zu arbeiten gestattet, unterboten dies oft gewissenlose Münzbeainte in selbstsüchtiger Weise, sodaß von einer wahren obrigkeitlichen Falschmünzerei gesprochen werden konnte. (Viele Gebiete ließen daher die fremden, guten Münz- sorten „merken"). Die Thiengener Münzstätte scheint besonders skru- pellos gearbeitet zu haben; die Sulzer Münzen kamen geradezu in Verruf, wogegen die Münzmeister durch öftern Wechsel der Stempel unter Nachahmung der gut „beleumundeten" Münzsorten anzukäm- pfen versuchten. Als nun gar bei mehrern für Graf Albig geprägten Münzen die Jnsignien des Klosters Nheinau angebracht wurden (gekrümmter Fisch, Name und Bild des Schutzheiligen Findanus),
	        

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