Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

— 8 — Die Familie des Hohen Verblichenen hat seit vielen Iahren ihren Sitz aus Schloß Waldstein in der SteiermarK. Dort oblag der Prinz der Verwaltung seines ausgedehnten Gutes, das sich einer stillen und sicheren Blüte erfreut. Daneben lebte er in vorbildlicher Weise seiner geliebten Familie, in der ihm die Er- ziehung seiner Kinder und ihre Ausbildung ganz besonders am Herzen lag. An seiner Mutter hing er mit rührender Liebe und ver- säumte Keine Gelegenheit, sie und seine Geschwister zu besuchen. Die Bewohner der Umgebung des Schlosses Waldstein ver- ehrten den Prinzen tief als edlen Menschen, dem die Not seiner Mitmenschen ausrichtig zu Herzen ging. Niemand ging ohne Trost von 
dem stets Hilfsbereiten weg. Wie alle Liechtensteine tat er das Gute still und bescheiden in beispielgebender Selbstlosigkeit. Kulturelle Bestrebungen fanden in Prinz Alfred einen eifrigen Förderer. Dem Katholischen Vereinsleben und der Katholischen Presse schenkte er besonderes Augenmerk. Von seiner Freigebig- keit zeugen die Anstalt für KranKensürsorge und Kinderpflege in Waldstein, das Schulgebäude und viele andere öffentliche Werke. Eine der anziehendsten Seiten feines Wesens war seine offene Fröhlichkeit. Er Konnte fo gut lachen, daß man unwillkürlich miteinstimmen muhte. Einer besonderen Verehrung erfreute sich der Hohe Verblichene bei den Jägern, die ihm auf den einsamen Pirschgängen nicht ungehört ihr Herz ausschütten Konnten. Ein Iagdsreund sagte von ihm: „Er liebte die Jagd um ihrer selbst willen. Er hatte ein Herz für sein Wild und alles Getier. Er hegte und pflegte es und mit die Weiten in Berg und Tal, die den Tieren Einstand waren. Er war ein Edelmensch und aus diesem Menschentum heraus war die Ehrfurcht auch geboren vor Gottes Schassen, dem Walten und Weben der Natur. Er verehrte
	        

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