Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

- 43 - Das Gleiche gilt van den S a r a z e n e n, arabischen, moha- medanischen Kriegern, die von Spanien aus in Oberitalien, sowie in Rätien einbrachen, C h u r in Asche legten und von da bis ins Sarganserland, in das Toggenburg und Appe n- zellerland vordrangen. Aus fast unzugänglichen Verstecken machten sie ihre Ueberfälle, ermordeten viele Leute, raubten das Vieh und verbrannten unzählige Häuser. Auch die geistlichen Stifte 
Disentis, Pfäfers und St. Gallen, sowie deren vorgelagerte Gebiete hatten schwer darunter zu leiden und wurden beinahe an den Rand des Verderbens geführt^). In höchst schlimme Lage gerieten die Abtei Psäsers und ihr Besitztum, als der Riesenkampf zwischen Papsttum und Kaisergewalt halb Europa durchtobte und auch das St. Galler Oberland, sowie die Gebiete von der Luzisteig abwärts gegen den Bodensee aufs schwerste in Mitleidenschaft ritz. Die vom Benediktinerkloster Clunr> in Frankreich ausge- hende Klösterliche Nesormbewegung des 11. Jahrhunderts, die an der Abtei St. Gallen völlig abprallte, führte die Abtei Pfäfers in enge Verbindung mit den geistigen Führerinnen der Kirchlich getrenen Gesinnung in Oberdeutschland: den Abteien Hirsau im Schwarzwald, Reichenau im Bodensee und Allerheiligen in Schaffhausen aus päpstliche Seite. Dies wurde ihr von König Heinrich IV. zu einem schweren „Ver- gehen" angerechnet. Zwar hatte das Reichsoberhaupt im Jahre 1067 aus Bitten des Abtes Immo (urkundlich erwähnt 1067) die Rechte und Besitzungen des Klosters Psäsers bestätigt"''). Als aber die geistlichen und weltlichen Großen des Reiches in zwei mächtige Heerlager, ein päpstliches und ein Kaiserliches, sich spalteten, wurde die Stellung von Psäsers sicher schwer be- drängt, um so mebr, als Otto I. von Buchhorn, der Gras in Churrütien, und sein gleichnamiger Sohn aus Kaiserliche Seite sich stellten und diese Partei im neuen Abte von St. Gallen, Ulrich III. von Epenstein, im Bischof Otto von Kon - st a n z, sowie in Burchard von Hasenburg, dem Bischof von Basel, mächtige Stützen gewann, während andererseits die Kirchliche Nesormpartei im Bischof Heinrich I. von Chur,
	        

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