Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

— 33 — Stiftsarchio von St. Gallen, Abteilung Pfäfers, vorfindet. In demselben sind neben historischen Notizen, z. B. über die Schlacht bei Ragaz (1446), vor allem der Hinscheid von Persönlichkeiten aufgezeichnet, die für das Kloster Bedeutung hatten. Doch läßt sich aus den dürftigen Berichten nicht erkennen, 
ob sich unter ihnen Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen Fürstentums Liechtenstein befinden. Für den ausgezeichneten Geist, der früher in Pfäfers herrschte, sprechen auch die Beziehungen, welche die Abtei laut dem bereits erwähnten Verbrüderungsbuch schon damals mit zahlrei- chen andern, sehr angesehenen Klöstern angeknüpft hatte. Im Jahre 836 erfolgte eine folche Vebetsverbrüderung mit der Abtei Disentis^); wenige Jahre später (um L50) folgte eine solche mit St. Gallen; Pfäfers trug damals den st. gallischen Abt Grimald mit 104 Klosterbrüdern in sein Buch, St. Gallen den Pfäserser Abt Silvanus mit 51 Klostergeistlichen, darunter nur sieben mit deutschen Namen ^). Durch solche Gebetsverbrüde- rungen sollten die im Buch Eingetragenen Anteil haben an allen Gebeten, Opsern und sonstigen guten WerKen der Verbrüderten"'). Psäsers zählte somit um die Mitte des 9. Jahr- hunderts über 50 Mönche. Während des sogenannten JnvestiturKampses, auf den wir noch zurückkommen werden, im Jahre 1099 erließ der Abt Geroldfür die Abtei Psäsers ein Statut über Speise und Kleidung der Mönche, und da er selbst vorher Mönch im Schwarzwaldkloster Hirsau gewesen war, dürfen wir daraus den wohlberechtigten Schluß ziehen, daß 
er sich mit der Abtei Psäsers jener ausgezeichneten Klosterresorm anschloß, die von dem eben genannten Kloster Hirsau ausgingt). Auch noch in anderer Beziehung wirkte die Abtei Psäsers aus ihre Umgebung günstig ein, nämlich durch den mustergültigen Gartenbau, der im Anschluß an die sogenannten Capitula- rien Kaiser Karls des Großen eingerichtet wurde und den Mön- chen Gelegenheit bot, der umliegenden Bevölkerung Anleitung zu geben über den Anbau von Heil- und Zierpflanzen, von Gemüse und Ob st bäumen. Hochw. Herr Prälat
	        

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