Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

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- sein und 
werden sich dann der Seelsorge und besonders auch der Schule ailgenommen haben. Wie Reichenau in Alamannien, sollte Pfäfers ein Stütz- punkt fränkischen Einflusses werden und, an der Schwelle rätoromanischer und langsam vordringender germanischer Kultur sich erhebend, die vielfach schar- f e n G e g e 
n s ä tz e im Sinne und Geiste des Christentums ausgleichen. Jedenfalls mußte dieser gegenseitige Einfluß dem gesamten Kulturleben der Abtei einen eigenartigen subjektiven Charakter verleihen''). Leider geben uns die noch vorhandenen Geschichtsquellen nur geringen Ausschluß über die ä l t e st e K l o st e r a n l a g e«). Wir werden aber Kaum in die Irre gehen in der Annahme, daß von alters her im Vordergrund desselben das Gotteshaus der A l l e 
r s e l i g st e n Jungfrau 
Maria sich erhob, von dem uns das Psäferser-Verbrüderungsbuch^) über Reliquien zu fünf Altären des 9. Jahrhunderts erzählt und sogar einen „gol- denen Altar" erwähnt. Ueber Gestalt und Größe dieser Mutter- gotteskirche erfahren wir nichts. Auch die hochbedeutsamen Jn- ventare des Kirchenschatzes, 
wie sie sich aus der Zeit der Aebte Hesso, Alavicus (urkundlich erwähnt 974), Hartmann (erwähnt 1019), Ulrich (Udalricus^) erhalten haben, setzen schon in früher Zeit einen hohen Glanz Künstlerischer Werke für den Gottes- dienst voraus: über die Kultstätte selbst bewahren sie vollstän- diges Schweigen. Die nämliche Beobachtung macht man auch in, Bezug aus den unter Abt Heinrich (ca. 1155) wieder gefundenen beträchtlichen Schatz an Kirchengeräten, Paramenten und Büchern"). Um das Gotteshaus, den Mittelpunkt des Klösterlichen Le- bens, gruppierten sich, teils angebaut, teils freistehend, die weiten, anfangs jedenfalls sehr schlichten, eher ärmlichen Gebäude, die neben den Wohn- und Schlasräumen der Mönche auch solche für Unterrichts- und Erziehungszwecke, für Krankenpflege, sowie für die Ausübung der verschiedenen Handwerke und des land- wirtschaftlichen Betriebes enthielten. Auch UnterKunslsräume für Dienstboten, die meistens Leibeigene waren, sowie eine Her-
	        

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