Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1931) (31)

- 126 damalige Zugehörigkeit zum schwäbischen Bunde und zum Kon- stanzer Münzbezirk, dessen Münzen ziemlich zahlreich vertreten sind, dies vollauf begründet und weil auch die fremden Münzen durch die amtlich festgesetzte Kursfähigkeit und Gegenstempelung mit Berechtigung als Heimatmünzen bezeichnet werden Können. Auch dieser Fund zeigt uns den großen Wirrwarr, der im 15. Jahrhundert auf dem Gebiete des Münzwesens geherrscht hat, und wir Können uns angesichts dieses Fundes, in welchem das Gepräge von nicht weniger als 4V Münzstätten vorkommt, vor- stellen, wie schwierig der Geldverkehr zu jener Zeit sich gestaltet haben mag. Die Handelsbeziehungen und der Verkehr im 15. Jahrhun- dert bewegten sich in unseren Gegenden hauptsächlich in der Rich- tung von und nach Italien, besonders nach Mailand. Hauptaus- suhrartikel war Leinwand. Flachs wurde überall im Bodensee- gebiet und auch in Vorarlberg angepflanzt und zu Leinwand verarbeitet. Einfuhrartikel waren Seidenstoffe, Gewürze, Sud- früchte. Für die Ausfuhr war Konstanz Hauptsammelplatz. Von Konstanz fuhr jede Woche ein Warentransport über den See nach Rheineck. Von Rheineck erfolgte der Weitertransport per Fuhrwerk. In FeldKirch wurde anfangs des 15. Jahrhundert unter Erzherzog Leopold ein Kaufhaus errichtet, für den Zwischen- handel mit Graubünden und Italien, Tirol und Schweiz (Wei- zenegger Band 2, Seite 154). Durch diesen Handelsverkehr Kam viel italienisches Silbergeld ins Land und wurde gerne ange- nommen, wie ja überhaupt alle Münzen, deren Silberwert dem Nennwerte entsprach, im Mittelalter als vollwertiges Geld Kur- sieren Konnte. Ueber ein Drittel der ganzen Fundmenge besteht in Mailänder-Geld, und wir Können daraus den Schluß ziehen, daß der Handelsverkehr mit Italien am bedeutendsten gewesen sein muß. Ziemlich zahlreich im Funde sind Pfennige und Schil- linge aus den badischen Münzstätten vertreten, dann aus Elsaß- Lothringen. Pfalz und Mainz. Handel und Verkehr scheint sich, demnach besonders dem Rhein entlang weiter entwickelt zu haben. Daß auch in dem Funde zahlreiche Münzen aus den
	        

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