Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1903) (3)

— 73- — Gemeinden rechtfertigt sich nach dem Kommissionsberichte durch die enorme Inanspruchnahme der Gemeinden für Zehentab- lösuug, Kanalisierung, Rheinbauten und Straßenbauten einer- seits, und andererseits durch die erhöhten Zolleinnahmen, die in Form einer indirekten Besteuerung der Landeskasse zufließen. Der Übermittlung von 300 fl. als Hülfsbeiträg an die durch einen Wuhrbruch geschädigten Bewohner von Bezau (im Bregenzerwald) wurde vom Landtage zugestimmt. Diese Spende entsprach, wie auch jene der Vorjahre an die Beschädigten in Deutschland, Schweiz u. s. w., den Intentionen des Landtages, da die freundnachbarlichen Gesinnungen der anstoßenden Länder in den Tagen der Not, wo uns selbst Unglück traf, zu würdigen und wieder zu vergelten suchte. Aus der Budgetberatung sei erwähnt, daß der Gehalts- be.itr.ag für den Forstinspektor auf 500 ,fl. festgesetzt wurde, während derselbe bisher 800 fl. betragen hatte '). Im September dieses Jahres wurde die Landesverwesers- stelle neu besetzte Landesverweser Karl Haus v. Hausen hatte aus Gesundheitsrücksichten bei dem Landesfürsten um Ent- hebung vom Dienste nachgesucht. Diesem Ansuchen wurde mit fürstlicher Entschließung vom 10. September 1884 entsprochen und der Petent in Ansehung seiner verdienstvollen Tätigkeit durch Erhebung in den Freiherrnstand ausgezeichnet. Der Landes- ansschuß überreichte dem abgehenden Landesverweser, der als solcher vom Jahre 1861 an — also 23 Jahre — hier gewirkt hatte, eine Dankesurkunde^ in welcher seinen cmßer- ' gewöhnlichen Arbeitsleistungen, seiner Energie, seiner Einsicht und seinen vielen Verdiensten um das Land mit Recht alle Anerkennung gezollt wird 2). . > i) 
Es geschah diese Reduzierung anläßlich 
der Pensionierung des Forstinspektors Schauer, der annähernd 3t) Jahre 
als solcher im Lande gewirkt hatte und nun durch.den 
neuen Forstinspektor Frank ersetzt.wurde. Der. Letztere war hier nur 2'Jahr in, Tätigkeit.. Nach ihm 
fiel dieser Budgctposten ganz weg, indem der Gehalt des 
f. Forstverwalters — so lautete sür die Zukunft der amtliche,Titel — ganz auf 
die fürstl. Domänen- kasse übernommen wurde, und auf das Land für 
die landsch.. Verwendung desselben nur mehr die Auslagen für Diäten und Reisegebührcn entfielen. Eine 
bereits schon vorbereitete Biographie 
über Hausen wird im nächsten Jahrbuche erscheinen.
	        

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