Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1903) (3)

— 37 — untern Landschaft zusammentreten, um aus der unlcrlttndischcn Bcvöl. kcrung 5 Abgeordnete und 2 Ersatzmänner zu mähten. Vom Fürsten sollen ivie bisher 3 weitere Landtagsmitglieder er- nannt werden, um die Zahl IS zu erfüllen. Nach der ober- und untcrländischen Bevolkerungszahl (5020:3069) würde es für den oberen Wahlbezirk 7 Vertreter treffen, wenn dein unteren 5 zuerkannt werden. Ein Vorschlag (des Abgeordneten Kind) sür direkte Wahlen wurde abgelehnt. Auch eine andere Ansicht die Lnndcsvertreter auf die Psarr- gemeinden zu verteilen und dieselben durch Gemeindewahlen zu bestim- men, wurde ebenso entschieden von den obcrlündischen Mitgliedern ab- gelehnt und zwar eingedenk des Grundsatzes, das; die tüchtigsten und äh igsten Männer als Repräsentanten des Landes — und nicht als Ge- smeindevcrtreter—in die Wahl kommen sollen, ohne Rücksicht, in welcher Gemeinde sie gesunden werden," Vom Jahre 1877 ist noch zu berichten, daß Landrichter Keßler,welcher von 1863 bis 1875 dem Landtage ununter- brochen als eifriges Mitglied angehörte und durch umfassende. Kenntnisse aus juridischem und volkswirtschaftlichem Gebiete dem 'Lande hervorragende Dienste geleistet hatte, im Sommer 1877 anläßlich seiner Ernennung zum Bürgermeister vvn Sigmnringen. seine Richterstelle niederlegte, -) Ordentlicher Landtag vom 8. Juni bis 1». Juli 1878. Die ans Gruud der abgeänderten, Wahlordnung voll- zogenen Landtagswahlen und landcsfürstlichen Ernennungen ergaben folgende Zlisammensetzuug des Landtages: Johann Georg Vogt und Franz Wolfinger, von Balzers; Wendelin Erni und Joses Walser von Triesen; Johann Schlegel vvn 1) Landrichter Marcus Keßler stammte aus Hohenzollcrn und wurde in Trillfingen am 15, Mürz 1823 geboren, Dic Gnmnasialstudien machte er in Sigmaringcn, um dann in München und Heidelberg .Ins zu stu- dieren. Im Jahre 1851 knin er nach Vaduz, wo er zunächst als „Amts- schreiber", dann als Adjunkt und endlich als Landrichter angestellt wnrde. Vom Jahre 1877 bis 1880 bekleidete er die Stelle deS Bürger- meisters in Sigmaringen, wo er am 19, Dezember 1880 starb, 2) Nach dem Wegzuge Keßlers besorgte der k, k, Ländesgerichtsrnt Dr, Joses Neuner substitutionsweise während 6 Wochen den Gerichtsvor- stnndsposten. Mit sürstl, Dekrete vorn 21, Oktober 1877 wurde alsdann, dcr k, k, Auskultant bci dcm Kreisgerichtc in Fclokirch, Carl Blum, defi- nitiv zum Laudrichtcr'ernannt, als welcher er noch heute fungiert, 3
	        

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