- 79 — Den Sarg nehmen die Gräber wieder zurück. Er muß zu allen Verstorbenen gebraucht werden. Das war grausam anzusehen und ganz bedauerlich zu bedenken Ja man will sogar sagen, es sei ein Schreiben gekommen, daß man kein Kind mehr taufe
unter 7 Jah- ren, und es soll keine Messe mehr gelesen werden außer am Sonntag auf dem Hochaltar. Dieses
letzte ist aber bis dato nicht erfüllt worden. In den Wintermonaten schneite es anfänglich einen Schnee, daß er viele Bäume knickt. Anno 1783 den 26. Hornung ist zu Eschen eine Diebin hinge- richtet worden. Aus Eüdigen ist ihr der Kopf ins Feld gehauen worden Diese Person ist zu Musinen gefangen
worden. 9 Monat im Gefängnis auf Rofenberg ist ihr das Urteil gefällt worden.- der Landammann brach den Stab, dabei befanden sich viele Tau- send Personen. Von dem Frühling. Es ist seit Mannsgedenken kein so kalter Winter gewesen, als der letzte, denn von Martini bis März immer Schnee und kalt. Anfangs März schneite es noch einen knietiefen Schnee und es war noch die größte Kälte, die den ganzen Winter gewesen, so daß noch viele Vögel erfroren. Es ist auch ziemlicher Heumangel.
Den 19. März als am St. Josefstag war noch die schönste Schlittbahn, und das dauerte immer bis mitten in den April und das machte einen so entsetzlichen Heumangel, daß das Klafter
über 39 fl zu stehen kam.und zuletzt war gar keines mehr zu bekommen. Es wurde in jeder Gemeinde obrigkeitlich verbo- ten, solches außer die Gemeinde zu verkaufen. Endlich wurde man gezwungen, das Korn zu füttern. Daher das Viertel Türken gleich bei 8 Tagen
um 39 Kreuzer aufgeschlagen, und es verursachte bald ein Mangel unter den Leuten. Man fütterte auch viel Tannkries, Mistel und Epheu und dergleichen. Ein Schweizer fütterte an einem Abend Jbykris (Eibe)); am Morgen
waren 3 Haupt Vieh tot. Aus Mangel wurde viel Vieh geschlachtet, ein Zentner Heu galt 2 fl 24 Kreuzer, ein Zentner
Kolben 48 Kreuzer.
Am 12. Ap- ril fuhr man noch durch das ganze Eschner Riet mit Wägen und Schlitten und es hatte noch
einen 3 Schuh tiefen Schnee. Aus