Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1929) (29)

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- freiwillig begeben und daher folgt, daß die Herrschaft Vaduz jetzt wirklich 40 Mann unterhalten muß wegen dem preußischen Krieg. Die Mann stellt aber der Fürst und 
wir müssen fürs erstemal 1700 fl bezahlen und dann alle 
Monat 500 fl solange der Krieg dauert. Jetzt wird in Feldkirch 
das Kloster St. Johann aufgehoben. Die Geistlichen wurden pensioniert und die Güter verkauft. Im Kloster selbst residiert jetzt ein 
bayerischer Kommissär. In 
der liechtensteinischen Herrschaft ist jetzt die Normalschule eingeführt worden. In 
Feldkirch sind jetzt die neuen bayerischen Obrigkeiten und Amtsleute eingesetzt worden,- ein jeweiliger 
Landrichter ist jetzt der Höchste. Der Krieg 
mit Russen und Preußen wird immer fortgesetzt. Die 
Franzosen sind jetzt schon in Polen und haben Krakau ein- genommen. Sie schmeicheln den 
Polen, sie wollen ihr polnisches, Königreich wieder aufrichten und 
bringen sie so auf ihre Seite. Jetzt wird auch in 
den 4 vorarlbergischen 
Landschaften stark rekrutiert wie auch in ganz Neubayern. Am 6. Dezember kam von unserem Landesfllrsten 
ein Reskript, daß man die Güter vergrößern müsse bis auf ein Juchart oder Morgen Land,- die kleineren 
aber sollen jährlich ein fl. ins Rent- amt bezahlen. Item 
ein Reskript unter diesem Datum, daß die Advokaten 
beim hiesigen Oberamt sollen verboten sein, sonderheit- lich den obrigkeitlichen Beamten oder Knechten. Item kommt ein Reskript vom 27. Oktober, 
da ist verboten, 
neue Häuser auf- zubauen oder einfache zu 
verdoppeln,- solche alle sollen kein Ee- meinderecht haben. Vom 
Jahre 18V7. Die St. Johanner Weingärten zu Mauren sind samt dem Torkel jetzt verkauft worden. Item die St. Johan- ncr Weingärten zu 
Vaduz samt dem schönen Haus und Torkel, wie auch dem 
Zehnten sind verkauft einem Bürger von Vaduz Jo- hann Rheinberger 
um 17 000 fl. Dies alles hat vorhin zugehört dem Kloster St. Johann (im Thurtal) und verkauft hat es die Regierung aus der Schweiz.
	        

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