— 122 — eint mit England und der Krone Schweden wollten Vonapartes Krönung nicht anerkennen
und beschlossen einen Feldzug erst ge- gen das Spätjahr.
Man sah sehr viele Truppenzüge. Kanonen und Schissbrücken nach
Schwaben passieren. Allein
es geschah wie allemal: Ehe man es vermutete, erfolgte der Ueberfall der Franzosen ins Reich und Schwaben. Sie drangen geradewegs ins Württembergische und Bayerische ein. Der Bayernfürst
mit seiner Armee stand zu
den Franzosen, desgleichen Württemberg. Etliche hartnäckige Schlachten fielen vor bei GUnzburg und in Ober- schwaben zum Nachteil der
Kaiserlichen. In Ulm wurde eine kaiserliche Armee belagert und vom Michelsberg
aus beschossen am 23. und 24. Oktober und endlich zur Ueüergabe aufgefordert. Es fehlte der Stadt an Courage und Lebensmitteln und der Ver- trag ward unterschrieben zur Uebergabe, eine niemals erhörte Uebergabe! Nicht einmal
für 8 Tage Lebensmittel verschaffen, keinen Ausfall
wagen. 16 Generäle wurden Kriegsgefangene, worunter der Obergeneral Mack
und Prinz Max von
Liechten- stein, 25 600 Gemeine, 300 Kanonen, 400 Fahnen, Magazin, Kasse und alles geriet in die Kriegsgefangenschaft, die alle auf dem Elazis das Gewehr streckten nnd bei Bonaparte vorbeigingen. Die Gemeinen kamen
nach Frankreich, die Generäle und Stabs- offiziere wurden auf ihr
Ehrenwort entlassen und nach Böh- men geschickt, daß sie Dienste leisten bis znr Auswechslung.
Vona- parte
ließ seinen Soldaten
folgendes Feldbillet vorlesen: „Liebe Kinder! Seit der
kurzen Zeit unseres Ueberfalles in Schwaben haben wir
die österreichische Armee ganz gefangen genommen und geschlagen und den Ueberrest
gesprengt, 60 000 Mann gefangen samt 18 Generälen, 500 St-ibsossiziere; Schwaben und das Reich steht in
unseren Händen. Nun haben wir noch
die Russen zu
be- siegen, wenn sie einmal anrücken, wie
bei Zürich" — Hier geht wieder alles nach Tirol, die Schiffbrücken. Kanonen, Mehlfässer. Hier hei Feldkirch wurde täglich geschanzt und wieder wie das
vorigemal Pallisaden ausgerichtet, aber herwärts gegen Bünden.
Wir müssen den Oesterreichern
wieder starke Fuhrwerke tun. Darnach drangen
die Franzosen ins Tirol, und weil der