Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

- 38 - vertreten mit dem Kopf eines jungen Mädchens. Zwei bedeutende Repräsentanten der Freilicht- und impressionistischen Malerei, welche zusammen die moderne Malerei im eigentlichen Sinne bilden und weniger auf den Inhalt als vielmehr auf die maleri- schen Qualitäten den Hauptwert legen, sind Max Liebermann, ein Hauptförderer des Impressionismus, der erste Vertreter der Hellmalerei in Deutschland, von dem das Bild einer strickenden Schashirtin Kommt, und Fritz von Uhde, der als erster und nicht ohne großen Widerspruch Freilicht und Impression auf religiöse Stoffe mit modernen Typen aus dem Arbeiterstande anwandte. Die Galerie zählt den „Abschied des Tobias" von Uhde unter ihre Bilderbestände. Die moderne Historienmalerei, die unter dem Titel einer schmückenden Raumkunst marschiert, nennt Hugo Vogel unter ihren Ersten, der in Dresden, am Hauptsitz der dekorativen Raumkunst, seine Tätigkeit entfaltete und dessen Bild „Das Kirchenlied" die fürstliche Sammlung ziert. Neue Wege ging der große Schweizer Arnold Boecklin, der an die ganz großen Meister in der Malerei erinnert, an die Lebensfrische von Rubens, an den Farbenzauber von Tizian, an die Gestaltungs- kraft und die Universalität eines Michelangelo; Gedanken der Sehnsucht und Ewigkeit weben in seinen Werken. Das vom Fürsten für die Galerie angekaufte Bild „Villa am Meere", dessen Thema vom Künstler in verschiedenen Variationen gemalt wurde, zeigt den hohen Ideen- und Stimmungsgehalt des unsterblichen Meisters. Eine stattliche Anzahl der besten Künstler aus der modernen Wiener und Deutschen Schule offenbart die Entwicklungsstufen der modernsten Malerei; zählt beispielsweise die moderne Wiener Schule nicht weniger als 62 Repräsentanten. Eine Besprechung dieser jüngsten Malerei ginge weit über den Rahmen dieser Arbeit hinaus und ist auch deshalb nicht wohl angezeigt, weil die Kunstgeschichte über diese Epoche naturgemäß noch nicht zu einem abschließenden Werturteil gelangt ist. Es möge deshalb dieser
	        

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