Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

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i s ch e Schule. Als Repräsentant der strengen Auffassung in der altniederländischen Malerei ist Jakob Cornelisz van Amsterdam mit einer durch äußerste Sorgfalt in der Komposition ausgezeichneten Kreuzigung Christi zu nennen, Hans Memling, der volkstümlichste unter den alten Niederlän- dern, in der strengen Schulung des spirituellen Rogier van der Wenden aufgewachsen, wurde der große religiöse Maler des ausgehenden fünfzehnten Jahrhunderts; seine Seelenharmonie spiegelt sich in seinen von seltenem Schönheitsgesühl zeugenden Bildern wider, die eine edle Ruhe und innige Gläubigkeit atmen. Zu dem bereits die^ Sammlung schmückenden Bilde Memlings „Maria mit dem Kinde" erwarb der Fürst ein zweites, welches das, gleiche Thema behandelt. ^ N i e d e r 
ländische Renaissance. Ein Museums- stück,aus der Zeit der Renaissance der Niederlande ist das berühmte Porträt des Bischofs von Winchester und Kanzlers von England, Stefan Gardinier von Qninten Matsys, von solch feiner Modellierung des Kopfes, daß es lange als ein Werk von Hans Holbein galt. In der Feinheit des Kolorits geht es über die besten Bildnisse von Dürer und Holbein hinaus. Von. Joachim de Patenier, dem eigentlichen Begründer der nie- derländischenLandschaftsmalerei, hat der Fürst ein Bild erworben, das ob der geteilten Autorschaft Gegenstand lebhafter Diskussion unter den Kunstgelehrten bildet. V l ä »i 
i s ch e Kunst. Im Herbst 1902 fand in Brügge eine Ausstellung der primitiven Vlamen statt. Von den Kunststätten ganz^Europas beschickt, bot sie iu ihrer Zusammenstellung ein wunderbares Mosaik der altvlämischen Geisteskultur. Ihren mächtigen Eindruck hat der Nembrandtdeutsche in einem Briese an Dr. Paul Wilhelm von Keppler, Bischof von Rottenburg, in die Worte zusammengefaßt: „Diefe vlämische Kunst ist einzig. Diese Werke sind so ungriechisch wie die Werke Rembrandts und
	        

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