Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

l4l - Geld, Leinwand, Betten, Lebensrnitteln 
herbei. Im Jahre 
1745 besuchte die Kaiserin Maria Theresia die Anstalt. Sie ließ sich den Stand derselben und der Pfleglinge genau auseinandersetzen und entfernte sich mit Tränen in den Augen." Sie wendete dann der Anstalt große Schenkungen an Gütern zu. Leiter dieser Anstalt 
war unser Marxer, der unterdessen auch Domherr von Wien geworden war; er behielt die Leitung bis zu seinem Tode bei, sowie auch die Leitung des Äofspitals, obwohl er nicht mehr dort wohnte. — Während des Baues des Waisenhauses wurde Marxer schwer krank, verdankte 
aber seine fast plötzliche Ge- nesung einem Gelübde, das er zur Mutter Gottes machte. Im Jahre 1746 wurde Domherr Marxer Pfarrer in Ebersdorf, eine Landpfarrei in der Nähe von Wien. Er 
traf diese Pfarrei im traurigsten Zustande an, da kurz vorher eine Feuersbrunst Pfarrhof, Kirche und viele andere Gebäude zerstört hatte. Der neue Pfarrer in seiner unermüdlichen Arbeitsfreude stellte in kürzester Zeit alle wieder her, indem 
er sein eigenes Vermögen im Betrage 
von 13M0 fl hergab. Schon zu 
Anfang seines Pfarramtes hatte er die Ehre einmal den Kaiser und die Kaiserin und einen Prinzen im Pfarr- hof mit einem Frühstück zu bewirten und in die neu restaurierte Kirche zu führen. Am die Wallfahrt zur Mutter Gottes in seiner Pfarrkirche wieder aufzufrischen, schrieb Marxer ein Büchlein über die Geschichte dieser Wallfahrt. Ein kaiserlicher Beamter hatte ein berühmtes Marienbild an einem Baum befestigt, vor dem viele wunderbare Heilungen erfolgten, sodaß viel Volk vor demselben erschien. Als die Wallfahrt immer mehr zunahm, ließ der Erzbischof das Bild samt dem Stamm des Baumes in die Pfarrkirche übertragen, wo sie heute noch sind. Der feierlichen Aebertragung wohnten 15l)0l) Menschen bei, und Pfarrer Marxer hielt die Festpredigt über die Macht und Würde Mariens. Anterdessen war unser Domherr und Pfarrer Dr. Marxer zu noch höherer Würde emporgestiegen. Im Jahre 1748 erhielt er auf Verwendung der für ihn begeisterten Kaiserin Maria Theresia die bischöfliche Weihe und im folgenden Jahre wurde er Weihbischof und Generalvikar von Wien, erhielt dadurch die innere Verwaltung des Erzbistums.
	        

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