Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1928) (28)

- 12 - Grillparzer läßt in dem Trauerspiel „König Ottokars Glück und Ende" diesen Ottokar von Horneck zu Rudolf von Habsburg also sprechen! Ottokar von Horneck, Dienstmann Des edlen Ritters Ott von. Liechtenstein, Den König Ottokar samt andern Landherrn Ohn' Recht und Urteil hält in enger Haft. O, nehmt Euch sein, nehmt Euch des Landes an! Es ist ein guter Herr, es ist ein gutes Land, Wohl wert, 
daß sich ein Fürst sein unterwinde! Wo habt Ihr dessen gleichen schon gesehen? Schaut rings umher, wohin der 
Blick sich wendet, Lacht's wie dem Bräutigam die Braut entgegen. Mit Hellem Wiesengrün und Saatengold, Von Lein und Safran gelb und blau gestickt, Von Blumen süß durchwürzt und edlem Kraut, Schweift es in breitgeftreckten Tälern hin — Ein voller Blumenstrauß, so weit es reicht, Vom Silberband der Donau rings umwunden Hebt sich's empor zu Hügeln voller Wein, Wo aus und auf die goldne Traube hängt Und schwellend reift in Gottes Sonnenglanze; Der dunkle Wald voll Iagdlust Krönt das Ganze. Und Gottes lauer Hauch schwebt drüber hin Und wärmt und reist und macht die Pulse schlagen, Wie nie ein Puls auf Kalten Steppen schlägt. Drum ist der Oesterreicher froh und frank, Trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden, Beneidet nicht, läßt 
lieber sich beneiden! Und was er tut, ist frohen Muts getan, 's ist möglich, daß in Sachsen und beim Rhein Es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen; Allein, was not tut und was Gott gefällt,
	        

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