Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

- 109 - die Hälfte der Pfarrei, solle also auch einen Anteil haben, zumal auch manche Stiftungen für die Pfarrkirche aus Vaduz gekommen seien und durch die neue Einrichtung für die doclige Kirche eine große Erleichterung eingetreten fei. Pfarrer Carigiet war zu einem Entgegenkommen bereit. Am 24. Februar 18^6 brachte Landvogt Menzinger diese An- gelegenheit beim bischöfl. Ordinariat in Anregung. Es sei die Er- richtung einer Kuratie in Vaduz notwendig, da dem Pfarrer von Schaan es unmöglich sei, eine 2000 Seelen in drei Gemeinden zäh- lende Pfarrei allein zu besorgen. Die untere Hofkapurnei soll in ein Curatbenefizium und die obere Kaplanei, sowie die Kaplanei in Schaan mit Seelsorgepflichten ausgestattet werden. Der Land- vogr wisse sich hierin einig mit dem Fürsten und mit dem Bischof. Unter dem 12. August desselben Jahres berichtet Menzinger an das Ordinariat, Se.Durchlaucht wünsche sehr, daß diese Ange- legenheit beschleunigt werde. Er wolle aber auch fllrderhin dieses Benefizium als ganz selbständig erhalten, obschon es mit der Seel- sorge verbunden werde. Es müsse auch gehörig dotiert werden und ihm alle jene Bezüge zugewiesen werden, die bisher der Pfarrer von Schaan aus Vaduz bezogen habe. Die Besetzung der Pfründe soll per Konkurs geschehen, diesmal erst nach Errichtung der Kuratie oder mit dem Vorbehalt, daß dem Gewählten gesagt wird, welckie Pflichten er übernehmen müsse. Umgehend antwortete das Ordinariat, es wolle gerne alles aufbieten, diese Angelegenheit zu befördern, vor allem den'. Candi- daten das Konkursexamen abnehmen. An den Landesvikar seien bezügliche Weisungen ergangen. Der Landesvirar arbeitete einen Entwurf aus als Statut für die neue Kuratie. Er ist nicht dagegen, vom Schaaner Kirchenver- mögen und auch von der Pfarrpfründe der Kirche und Kuratie von Vaduz etwas abzutreten. Die Pfründe wurde im September zur Bewerbung ausge- schrieben. Gewählt wurde H. Jos. Anton Wolfinger, bisher Pfarrer in Bendern, der auch sogleich die Stelle antrat. Nun ließ sich das Ordinariat ein halbes Jahr lang nicht mehr hören. Im März 1837 schrieb daher der Landvogt in etwas gereiztem Tone nach Chur. Er schildert die unerquickliche Lage, in der die Gemeinde Baduz, der Herr Benefiziat Wolsinger und der Lande^-vikV'r sich befinden,
	        

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