Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1927) (27)

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- vom Oberamt noch nicht beantwortet worden sei, das; er für Reparatur seit 19 Jahren über 300 fl. aufgewendet habe. Wenn der Landesfürst es genehmige, möchte er seinen Neffen Joh. Franz Benedikt Hopp, Priester und Licentiat der Theo- logie zum Coadjutor mit dem Recht der Nachfolge haben, dafür würde er statt der gewöhnlichen Spolieu eine ihm be- stimmte Summe zur Lösung der Baufrage zahleu. Auch dieses Projekt wurde nicht angenommen. Die beiden Hofkapläne kamen hinter einander wegen der Präcedenz, d. h. wegen der Frage, ob einer von ihnen den Borrang habe. Sie wandten sich an den Bischof und dieser entschied im Juni 1726 wir folgt: Keine der beiden Kapla- neien hat den Vorrang vor der anderen, sondern in 
Verrich- tung der kirchlichen Funktion haben beide die gleichen Rechte. Es war aber Brauch, daß in den Monaten Jünner, März, Mai, Juli, September und November und am 
Kirchenpatro- zinium der Kaplan von St. Florin funktionierte und in diesen Monaten der zweite Kaplan in der Schloßkapelle celebrierte. In den geraden Monaten Februar, April, Juni, August, Oktober und Dezember und an der Kirchweihe 
funk- tionierte der Kaplan von U. L. Frau und St. Katharina, während der andere in die Schloßkapelle ging. Diese Ord- nung soll auch in Zukunft beibehalten werden. Aber im Jahre 1736 wurde dieses Dekret zurückgenommen, weil auf falscher Information beruhend, und bestimmt, daß dem Kaplan oer St. Florins-Pfründe immer der Hauptaltar und am Fron- leichnamsfeste die Liturgie vorbehalten bleibe. Dec Kaplan Hopp wurde eingeladen, innert 14 Tagen beim Dekan in Feld- kirch allfällige Gegengründe vorzubringen. Da Hopp dann an die Nauntiatur in Luzern appellierte, blieb es bei der 
Ent- scheidung von 1726. Nachdem so alle seine Pläne fehl ge- schlagen, verließ Dr. Hopp Vaduz im Jahre 1741 und ließ sich zum Kanonikus in Frcising wählen. Der Pfarrkirche seiner Heimatgemeinde Balzers schenkte er einen Speisekelch von großem künstlerischem Werte. In seinem Testamente 
be- dachte er die 4 Kirchen in Balzers und die Pfarrkirche in Eschen. Sein geistlicher Bruder war Pfarrer in Hi. Kreuz hei Regenshurg.
	        

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