Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1926) (26)

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- war Bürger von Schaan und vor seiner Wahl Pfarrer in Trimmis nnd Triesenberg und kurze Zeit Kofkaplan in Schaan gewesen. Noch war die Dotation der Psarrpfründe nicht geregelt. Da es sich nach der Aufhebung des Klosters Pfäfers um die Vertei- lung der in Liechtenstein liegenden Besitzungen desselben handelte, gab es jahrelange Schreibereien und Unterhandlungen zwischen dem Ordinariat, das auf Erledigung der Sache drängte, und dem Ober- amte, das keine Eile bewies, und dem Pfarramts, das im Ange- wissen schwebte. Der neue Pfarrer Frick, der i. I. 1846 die Pfarrei angetreten hatte, wurde beauftragt einen Bericht zu erstatte« über den baulichen Zustand von Kirche und Pfarrhof. Der Bericht fiel sehr ungünstig au,?. Das Aeußere der Kirche seis ehr unästhetisch, das Innere düster, die Stühle aus rohen Balken gemacht, die Wände schimmelig, die Altäre schwarz, der Fußboden uneben, die Kirche viel zu klein, an Kirchengeräten sehr arm, sie habe keine Orgel, keine Fahnen u.s. w. Der Friedhof sei zu klein, der Pfarrhof schlecht und kalt, der Stall baufällig. PfarrerFrick wehrte sich auch gegen eineSchädignng der Pfründe und verlangte Sicherstellung des bisherigen Einkommens. Er trat energisch für Errichtung einer Pfründe in Nendeln ein. Es sollen 300 fl. Gehalt einem älteren Priester daselbst aus den Pfäferischen Zinsen ausgeworfen werden. Der betreffende Geistliche könnte dann im Notfalle auch anderswo aushelsen. Das Ordinariat sprach sich gegen dieses Projekt aus; dagegen verlangte es entschieden die Anstellung eines ständigen Kilfspriesters in Eschen selbst. Es bestimmte als jährliches Einkommen der Kirche 826 fl. der Pfarrpfründe den großen Zehnten und dazu 347 fl. Dabei habe der Pfarrer die Pflicht einen Kilfspriester ans seine Kosten zu halten. Aber die Erledigung der Gehaltsangelegenheit blieb immer noch aus, weil das Oberamt vorerst die Zehentablösung durchführen zu wollen vorgab. Diese kam aber immer noch nicht zu stände und wurde erst unter dem neuen Landesverweser v. Kaufen durchgeführt. So konnte auch Pfarrer Frick keinen Vikar unterhalten. Er wäre froh gewesen um eine ständige Aushilfe wenigstens an Sonn- und Feiertagen. Er schrieb deshalb im Jahre 1851 in äußerst energischem
	        

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