Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1925) (25)

- 85 - die reichsunmittelbare Herrschaft Schellenberg. Da aber diese Herr- schaft für einen Stand des schwäbischen Kreises zu klein erschien, mußte der Fürst als Ersatz für das Fehlende 250 000 fl. dem Kreise für Kriegszwecke unverzinslich darleihen. Als er aber im Jahre 1712 auch die Grafschaft Vaduz erworben hatte, forderte er das Darlehen zurück. Er erhielt es aber nicht und erst im Jahre 1736 wurden 75 000 fl. zurückbezahlt, das übrige blieb verloren. Den letzten Schritt zu tun, die beiden Herrschaften zu einem Fürstentum zu vereinigen nnd den Eintritt in den Reichstag zu er- langen, blieb dem Fürsten versagt, da er im gleichen Jahre, in dem er Vaduz erwarb, am Schlage unerwartet starb. Er sollte nicht einmal die Freude haben, einen eigenen Sohn die Früchte seines Wirkens genießen zu sehen. Zwar hatte er zwei Söhne und sünf Töchtern. Aber der ältere der Söhne, Karl Joseph, starb im Alter von 20 Iahren an den Blattern. Der zweite Sohn, Franz Dominikus, die Freude und Hoffnung seines Vaters, der nach vollendetem Studium große Reisen gemacht hatte, und eben an einer glänzenden Botschaft, welche der Kaiser an den Papst sandte, teilnehmen sollte, wurde im 22. Lebens- jahre im Jahr 1711 vom allzufrühen Tode dahingerafft. Die älteste der Töchter, Maria Elisabeth, heiratete den Fürsten Maximilian Moritz von Liechtenstein und nach dessen baldigem Tode den Herzog Leopold von Schleswig-Holstein, der in Wien zum Katholizismus übergetreten war. Eine andere Tochter Gabriele heiratete den Fürsten Joseph, den Sohn des Fürsten Anton Florian von Liechtenstein, den spä- teren Landesfllrsten und Negierer des Hauses. Zwei weitere Töchter nahmen Grasen zur Ehe. Die fünfte endlich, Maria Theresia, heiratete mit 19 Iahren den Prinzen Emanuel von Savoyen, einen Neffen des berühmten Feldherrn Prinzen Eugen. (Siehe folgende Nummer). Fürst Johann Adam besaß außer Vaduz und Schellenberg fünf Herrschasten in Böhmen und drei in Mähren. In seinem schon im Jahre 1711 (also vorder Erwerbung von Vaduz) versaßten Testament heißt es: „Wir empfehlen unsere Seel in die unendliche Barmherzigkeit Gottes, in die Fürbitte der gebenedeiten
	        

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