Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1925) (25)

— 45 - er ihn und seinen Anhang in seinem Schloß Äohenkrähen wolle auf- und abreiten lassen. Diesemnach ließen er und Thomas Bauhof, welcher mit dem Rate eine rechtfertigung hatte, denen von Kauf- beuren am ersten May absagen (d. h, die Fehde ankündigen). Sie griffen auch alsbald auf dieselben an, nahmen 5 Bürger, die nach Konstanz aus den Markt reisen wollten, von der Straße hinweg, führten sie gefangen auf Hohenkrähen und schätzten (beraubten) sie uni 700 Gulden, welche sie bar erlegen mußten. Neben den Fridin- gern und Hausnern werden unter dieser Gesellschaft auch die Treb- uitzer und Klingenberger benennet, welche sich in kurzem dermassen gemehret, daß derselben, ihre Knechte mitgerechnet, bey 150 und die Straßen so unsicher wurden, daß niemand mehr sicher handeln und wandeln konnte und hat dieses Heckenreuten bis in den September gewähret. Nun hatte Georg Kreßling, einer von den besagten 5 Bürgern einen Bruder am kaiserlichen Hof, namens Lorenz von der Rosen, Kayser Maximilians Backschierer, wie ihn das Manuskript nennt; der hielte beym Kayser an und erhielte, daß dem Schwäbischen Bund das Raubnest Hohenkrähen zu zerreißen, die Krähen auszunehmen und diese Räuber abzustrafen anbefohlen wurde. Dieses Schloß läge auf einem hohen glatten Felsen und Ware so fest, daß man solches zu gewinnen vor unmöglich hielte, auch ihrer viele groß Geld darob verwettet. Dessen ungeacht sammlete Georg v. Freundsberg oder Fronsberg, welcher vor dißmal am ersten Obrister Feldhauptmann worden, ein Kriegsheer aus dem Schwäbischen Bund, 3000 Mann stark, und rüstete sich vor das Krähennest zu rucken. Zuvor aber entboten die Bunds Stände den Eidgenossen die ursach ihres Zuges, damit sie nit etwan als wänn es auf sie angesehen wär, vermeinen möchten. Dieselben aber waren nit allein damit wol zufrieden, sondern erboten sich auch zur Hülfe imfall man ihrer bedürfen möchte. Der Anzug vor das Schloß geschahe im November am Leonhards- tag und ließe Kaiser Maximilian 10 große Stücke (Kanonen) von Innsbruck dahin führen, wozu die von Augsburg noch zwei andere, welche am Lauf 18 Werkschuh lang waren, neben hundert Zentnern Pulver und etlichen Büchsenmeistern (Kanoniere) auf befehl des Kaisers gesendet. Auf dem Schloß lagen bei 36 Personen, unter denen ein Priester, ein Müller und andere Handwerksleute samt etlichen Bauern
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.