Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1925) (25)

Georg v. Liechtenstein-Nikolsburg. Fürst-Bischof von Trient ^ !419. dieser Georg ist der einzige aus dem liechtensteinischen Hause, der zur bischöflichen Würde gelangte. Er hatte noch vier Brüder, von denen wir den Mathias in voriger Darstellung bereits kennen gelernt haben. Aeber die Jugend- und Studienjahre Georgs ist uns nichts bekannt. Im Jahre 1381 wurde er Dompropst an der Stephanskirche in Wien. Als solcher war er auch Kanzler der dortigen Universität, was alles von seiner hohen Bildung Zeugnis gibt. Auch galt er als ein energischer Charakter. Damals gehörte Wien noch zum Bistum Passau. Als Kanzler der Universität schloß er im Jahre 1385 mit den Vertretern derselben einen Vertrag über die Art, wie die Lizentiaten der artistischen Fakultät zu prüfen seien. Als am 5. Februar 1386 Herzog Albrecht den Karmelitern, die durch eine Feuersbrunst ihre Kirche und Wohnung verloren hatten, und dieselben wieder herzustelle» außer Stande waren, eine Kapelle und acht Häuser schenkte, gaben der Bischos von Passau und der Propst Georg zu St. Stephan ihre Einwilligung dazu. Als Propst des Kapitels des berühmten Stephansdomes war er ein hoher Herr. Er konnte seine Urkunden mit den Worten beginnen: Georg, von Gottes und des apostolischen Stuhles Gnade Propst u. s. m. Wie ein Bischof hatte er den Titel: „Ehrwürdiger Vater in Christo und Herr". Das Kapitel stand nicht unter einem Bischof, sondern unmittelbar unter dem Papste. Von der Rechtlichkeit seiner Gesinnung und dem in dieselbe gesetzten Vertrauen zeugt es, daß er in einem Streite zwischen seinem Kapitel und dem Stiste St. Florian von beiden Parteien zum Schiedsrichter gewählt wurde. Am 29. September 1390 wurde der Propst Georgius v. Liech- tenstein vom Papste Bonifatius IX. zum Bischos von Trient ernannt.
	        

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