Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1924) (24)

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- Triesenberg. Das Kirchlein auf Masefcha. Im Kirchlein auf Masefcha ist auf dem einen Seitenaltar eine Äand, die nur drei Finger hat. Ein Berger soll alle Tage ausMa- sescha gefüttert haben, und nun sei ihm alle Abende eine Gestalt erschienen, die drei Finger in die Höhe hob. Einmal fragte er die Gestalt, was denn das bedeuten solle. Da antwortete sie ihm: „Auf dem Kirchlein rinnt das Dach und die Berger haben versprochen, das Kirchlein in Ordnung zu halten und zwar unter einem Schwur." Da haben die Berger das Dach Herrichten lassen nnd die Gestalt er- schien nur noch einmal, zum Danke dafür, daß die Berger das Dach haben ausbessern lassen. Zum Andenken ließ man die Äand in das Kirchlein machen. Eschen. Der Schimmel vom Malanfer. Auf einer Anhöhe ob Eschen, auf dein sogenannten Malanser, sieht man noch die Aeberreste einer großen Burg. In dieser Burg hauste ein Raubritter mit vielen Knechten. Die ganze Gegend wurde von diesen Räubern gefährdet. Einmal, im Frühling, schlössen die Bauern von Eschen und Mauren ein Bündnis gegen den Ritter. Sie beschlossen, am Sonntag auf die Äöhen zu gehen und am Abend die Burg anzuzünden. Am Sonntag machten sich alle Bauern auf den Weg zum Schloß. Am neun Ahr zündeten sie das Schloß an. Die Knechte u. der Ritter waren stark betrunken, deshalb merkten sie das Feuer erst, als es schon zu spät war. Alle Knechte kamen im brennenden Schlosse um. Nur der Ritter konnte sich auf einem Schimmel fluchten, aber die Bauern verfolgten ihn. In seiner Angst kam er dem Felsen zu nahe nnd stürzte mit dem Pferd hinunter. Seither sagt man, der Ritter müsse aus seinem Schimmel solange auf dem Malanser herumgeistern, bis er allen Schaden wieder gut gemacht habe.
	        

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