Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1924) (24)

— 47 — Kampfe sowohl in seiner Selbständigkeit gefährdet, als auch den schwersten Bedrückungen ausgesetzt werden könnte. Zudem ist ein baldiger Friedensschluß in Aussicht. Wir hoffen, daß die Gefahren des Augenblickes einer glücklicheren Lage Deutschlands weichen werden und daß die innere Selbständigkeit unseres Landes im Verein der- jenigen der übrigen Bundesstaaten eine dauernde Garantie finden möge in einer volkstümlichen Neugestaltung der Bundesverfassung. Möge diese Zeit bald herantreten uud möge Euerer Durchlaucht gestattet sein, die Früchte der unserem Lande gewährten Einrichtungen heranreifen zu sehen und die Freude der Arheberschaft an der.gün- stigen Entwicklung unserer Zustände noch lange Jahre zu genießen. Wie auch die Zeiten, wechseln, stets wird unser Volk mit Liebe und Treue Euerer Durchlaucht hohen Person und hochfürstlichem Hause unwandelbar zugetan sein. Aber auch nie wird der Glaube weichen an die landesväterliche Fürsorge und Güte, die sich einen neuen Ausdruck schafft in der großmütigen Uebernahme der Kosten eines allsälligen Ansmarsches des Kontingentes. — In der Erwiderung des Fürsten aus diese Adresse wird nach sehr warmen Worten an Landtag und Volk hinsichtlich des Krieges folgendes gesagt: „Ganz Deutschland ist von einein unsäglichen Kriege ergriffen, der nicht nur die Bundesverfassung bedroht, vielmehr die Staaten in ihrer selbständigen Existenz gefährdet. In dem gegenwärtigen Streite ist es Mein Bestreben, sowohl den Verbindlichkeiten, welche Mir als deutschen? Bundesfürsten obliegen, zu entsprechen, als auch die Rechte Meines Volkes und die Selbständigkeit Meines Fürsten- tumes zu verteidigen und zn wahren. Schon durch den Bundesbe- beschluß, welcher den Befehl erteilte, die deutsche Bundesarmee zu mobilisieren, war Ich verpflichtet. Meine Truppen unter die Waffen zu rufen. Indem Ich diesem Bundesbeschlusse nachgekommen bin, habe Ich ein Zeugnis davon gegeben, daß auch wir in dieser schweren, bedrängnisvollen Zeit für das Recht eintreten wollen. Damit aber Meine getreuen Truppen nicht gezwungen würden, an einem unsäglichen Bruderkriege tatsächlich Teil zu nehmen, habe Ich Mich unter Kenntnisnahme der Bundesversammlung init Sr. Maje- stät dein Kaiser von Oesterreich dahin geeinigt, daß Meine Truppen im Verein mit der tapferen Armee Oesterreichs im Süden die Grenzen Deutschlands gegen einen auswärtigen Feind verteidigen;
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.