Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1924) (24)

— 28 - und anderem, was sich gar nicht beschreiben läßt. Die Unterweisung der Jugend, die Spendung der Sakramente, das Versehen der Kranken war mit tausend Schwierigkeiten verbuudeu. Eiu Mann wnrde eben mit den Sterbsakramenten versehen, als die Rnssen 23000 Mann stark in Balzers einmarschierten, ein anderer ausge- tröstet, während von der Luziensteig, die von den Kaiserlichen ein- genommen wnrde, die Kauoueu donnerten. Bei all dem unterließ ich inchts, daß man doch endlich an den Wiederaufbau der Kirche deuke. Ich schrieb nach Vaduz, Feldkirch, Innsbruck, Wicu uud und Chur. Antwort bekam ich selten, außer von Chur. Endlich wurde durch Vermittlung unseres Fürstbischofs, der der Revolution wegen in Meran residieren mußte, bewirkt, daß Herr Franz Barraga, Direktor des k. k. Bauamtes, Hieher beordert wurde. Dieser hatte über alles geuaueu Bericht »ach Innsbruck zu erstatten. Das war im September 1802. Gleichzeitig fanden in Vaduz Be- sprechungen statt, wobei die Gemeinde sich zu alleu Frondiensten nnd zur Lieferung des Banholzes verpflichtete. Aber noch sing man nicht zu banen an. Ende Februar 1804 reiste ich nach Innsbruck, um zu drängen. Von Innsbruck zurückgekehrt, schrieb ich au den Kaiser selbst. Endlich am 4. November 1804 bekam ich von Negiernngsrat von Schmidt einen Brief, in welchem er mir mitteilte, daß der Wiederaufbau der betreffendeil Gebäude durch kaiserliches Dekret vom 28. September angeordnet worden sei, und die Baukosten, welche der Kaiser tragen wolle, in Feldkirch zu erheben seien. Zwar wurden die kaiserl. und fürstl. Beamte» über die Verteilung der Kosten nie einig und sind es uoch uicht. Nichtsdestoweniger wurde jetzt der Va» in Angriff genommen. Ich habe in dieser Angelegenheit geschrieben und Reisen unternommen mehr als vierzigmal. Endlich kam es noch in der Gemeinde selbst znm Streit in Betreff des Bauplatzes der Kirche. Wien entschied sich gemäß dem Wunsche der Gemcindevcr- treter sür diesen Platz, wo die Kirche jetzt steht. Am 30. April 1805 wurde mit dem Ansgraben der Fundamente für die ueue Kirche der Aufaug gemacht. Als die Ersten waren dazn aus dem Platze Johann Vogt, der neben dem alten Friedhos wohnte, nnd Alois Frick, ebenso Johann Georg Frick und Ioh. Georg Burgmeier. Der Laudammann uud Richter in Valzers war Franz Anton Frick, ein vortrefflicher Mann; Geschworene waren Ioh. Vpt. Vogt und Domiui Frick, beide vou sehr guter Gesiunung. Aufseher über die Arbeiter aus
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.