Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1924) (24)

- 26 - und Psarrhof im Schütte lagen, hatte er bereits 10 Jahre lang in der bescheidenen Wohnnng des Wägermeisters Franz Buchet in Mäls gewohnt. Dieser verlangte mm vom Rentamt in Feldkirch den Haus- zins, 32 fl. pro Jahr. Der Landammann Frick und Landvogt Men- zinger unterstützten sein Gesuch. Die Erledigung blieb aber lange aus. Ende Februar 1808 schrieb das baierische Kreiskommissariat an das Landgericht Feldkirch: „Schon seit mehreren Jahren waltet zwischen dem Hause Oesterreich und der fürstlich liechtenst. Herrschaft Vaduz ein Streit über die Konkurrenz zum Kirche»- und Widums- bau zu Balzers vor, wo dem ersteren das Patronatrecht zustand. Da dieser Kirchenbau notwendig ist und Se. Majestät als nunmeh- riger Besitzer der gutenbergischen Güter und des Wolfingerlehens zu Balzers und als Patronatherr einen verhältnismäßigen Beitrag zu dem gedachten Bau zu entrichte» obliegt, so wird dem k. Landgericht die Weisung erteilt, mit dein Beamten der Herrschaft Vaduz über diesen Gegenstand ins Benehmen zu setzeu wegen des Beitrages nach Vorschrift der gemeine» Rechte eine Abrednng zn treffen nnd in? Berichte anher anzuzeigen, ob bei fernerer Präteusion der liech- tenst. Veamtuug nicht das ganze Patronatrecht hingegeben werden könne. Der Landrichter in Feldkirch stellte mm an den Pfarrer Mähr in Rankweil einige Fragen, welche dieser wie solgt beantwortete: 1. Das jus parronstus stehe dem Hause Oesterreich jure em- tionis zu. 2. Er habe darüber keine andere Urkunde gesehen als ein zer- rissenes im Jahre 1696 reformiertes Urbar. Darin sei das Haus Oesterreich als Patron genannt. 3. Glaublich, daß dieses Patronatrecht dein Schloß Gutenberg anklebe. Die Materialien dieses Schlosses seien vor 20 Jahren an Private verkauft worden. Wägermeister Franz Büchel in Mäls sei auch ein Käufer geweseu. 4. Er habe nie erfahren, wann Oesterreich diesen Besitz erwarb. Der Pfarrhof sei vor 60 Iahren auf einem neuen Platz gebant worden. Dabei leistete die Gemeinde Hand- nnd Fuhrarbeiten. Das Bauholz lieferte der fürstliche Wald gegen Bezahlung durch das österr. Rentamt. Zn seiner Zeit uud zur Kricgszeit seicu 200 fl. zur Reparation gespendet worden. Ein jeweiliger Pfarrer mußte
	        

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