Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1924) (24)

— 15 ^ Das Haus Oesterreich habe also in dreifacher Rücksicht beizutragen zu den Kirchengebäuden in Balzers: wegen des Patronates, wegen der Zehentfreiheit und wegen den Besitzungen in der Gemeinde. Der Fürst habe beizutragen als Gerichtsherrschaft, wegen dem Zehent- recht und wegen den Besitzungen in der Gemeinde. Somit haben beide Teile je die Hälfte der Kosten zu tragen. Durch dieses viele Hinundherschreiben wurde weder Kirche noch Psarrhos gebaut. Es kam das Kriegsjahr 1799. Anfangs März waren die Fran- zosen, 38 000 Mann stark, unter General Massen« eingefallen und hatten das unglückliche Volk, das seit 1794 durch Winterquartiere und Kriegsrequisitionen Unsägliches gelitten hatte, gänzlich ausge- plündert. Im Mai zogen sie ab. Im Juni hatte das Guberninm den Vaudirektor Barraga aus Innsbruck nach Balzers geschickt, die dortigen Verhältnisse zu stu- dieren. Er berichtete am 17. Juni folgendes: Nach dem revidierten Weiratherschen Projekt käme der Psarrhos auf 2066 st., der Stall auf 906 fl. und die Kirche auf 6042 fl. ohne die Hand- und Fuhr- schichten. Drei Glocken mit zusammen 18 Zentner seien für Balzers hinreichend. Von Kirchenparamenten habe der Pfarrer doch manches gerettet. Wenn Kelche und Meßgewänder noch doppelt in allen 5 Farben angeschafft würden, genüge es. Dieser ausländischen Pfarrei dürfe man nicht zuviel leisten. Der Kaiser dürfe sich nicht von seinem Vasallen (dem Fürsten!) a.ls Antertan betrachten lassen. Als der Pfarrer beim Vogteiamt um Bezahlung der Hausmiete einkam (er wohnte in der armseligen Wohnung des Wagnermeisters Franz Büchel in Mäls), bekam er zur Antwort, er solle noch warten, bis der Streit wegen der Konkurrenz mit dem Oberamt entschieden sein werde. Da weder von der Kirche noch vom Pfarrer etwas zu holen war, setzte man die Hoffnung auf die reichen Kapellen in der Gemeinde. Aber der Pfarrer berichtete darüber am 14. Februar 1800: 1. Die kleine Feldkapelle in der Au hat 52 fl. Vermögen; davon sind 30 fl. Legat von einem Herrn Hopp. Die Kapelle ist im Zersall, daher seit einigen Jahren kein Gottesdienst mehr darin. Im Herbst vorigen Jahres diente sie als Pulvermagazin. 2. St. Peter und Paul in Mäls hat 35 fl. Vermögen, davon 30 fl. Legat von H. Hopp. „Aebrigens stehet diese Kapelle in Kleinmäls.
	        

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