Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

III. Die Ceclsoige bis zum Untergang des Klosters. 
67 Im Jahre 1792 scheint es wieder Anstünde wegen der Zollfrei- heit gegeben zu haben. Das Oberamt zu Vaduz verlangte den Aus- fuhrzoll von den Zehentfrüchten des Klosters. Der Statthalter Anton Fröwis erwirkte wieder eine günstige Entscheidung von Wien auf Grund der früheren. Für das Recht, sein Vieh auf die Gemeindeweide treiben zu dür- fen, gab der Pfarrer von Bendern den Geschworenen am Tage vor Mariä Geburt einen Trunk. Im Jahre 1795 fragte der Eemeinde- vogt den ?. Statthalter an, ob er für 1? Mann den Eeschworenen- trunk geben oder 11 fl bezahlen wolle. Der Statthalter antwortete, wenn die Gemeinde Gamprin 17 beeidete Geschworene habe, werde er allen diesen den Trunk geben; wenn sie aber nur 6 Geschworene haben, sollen diese 6 kommen, die dürfen dann für 17 trinken und der Geber alles Guten soll ihnen den Trunk segnen. Damit war aber der Gemeindevogt nicht zufrieden. Er schrieb dem Statthalter, nach seinem Schreiben haben die durstigen Brüder den Trunk nicht so nötig wie nach altem Brauch. Die Gemeinde erwarte nun den Beweis von ihm, dasz das Kloster ohne Beschwerde den Auftrieb habe, widrigen- falls seine Habe von der Weide getrieben werde. Der letzte Abt von St. Luzi war ?. Nikolaus Gvr f 1306.' Unter diesem Abte fand ein Schriftwechsel mit dem Fürsten Alois I. statt wegen des Novalzehnten in Liechtenstein (1795). Der Abt schrieb dem Fürsten, er habe gehört, die Leute der Pfarrei Bendern hätten sich an ihn gewandt um Befreiung von dieser Ab- gabe. Gegen solche Bestrebungen berief sich der Abt auf das gemeine Recht und die alten Privilegien des Klosters, sowie auch darauf, dasz das verarmte Kloster jetzt in Bendern zwei Patres unterhalten müsse, wo früher nur einer war. Der Fürst gab eine beruhigende Antwort und entschied auch 1796 zugunsten des Klosters. Dagegen begannen nun zwischen der Abtei und den von den französischen Freiheitsideen angesteckten Lehenleuten andere Anstünde. Unter dem 15. Juli 1796 beschwerten sich nämlich die Untertanen der Herrschaft Schellenberg beini Fürsten. Sie meldeten ihm, es befinden sich in der Herrschaft zwei Statthaltereien von Klöstern in Bendern (St. Luzi), in Eschen (Pfäfers) und die Pfarrei Mauren. Diese haben viele Gülten, Lehen und Zehnten. Das Einkommen der Statthaltern Bendern belaufe sich jährlich wenigstens aus 6000 Gulden; das Geld werde außer Landes nach Chur gebracht. Der Lehenzins sei vor vier 5'
	        

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