Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

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III, Die Seelsorge bis zum Untergang des Klosters. Maurer, ein Pater von Roggenburg, als Administrator nach Bendern. Er wurde am 23. Jänner 1603 vom Abt von Roggenburg zum Abt von St. Luzi gewählt. Der einzige noch vorhandene Konventual von St. Luzi?. Elias Litscher stimmte bei. Abt Simon genoß so großes Ansehen, daß ihn eine Versammlung der Prälaten zu llrsberg zum Reichsprälaten machen wollte. Er schlug aber diese Würde aus, aus ökonomischen Rücksichten für sein Kloster. Er erlebte noch die Wie- deraufrichtung seines Klosters in St. Luzi, um die er sich viel bemüht hatte. Er starb in Bendern am 17. März 1624 nach 25 jähriger Ver- waltung der Pfarrei und des Klosters. Da die Bünde mit den Feinden Oesterreichs paktierten, erklärte Oesterreich den Bündnern den Krieg. Diesen Anlaß benutzte der Abt Simon, um wieder zum Kloster und seinen Besitzungen zu gelangen, nachdem der Abt von Roggenburg öfters umsonst sich an die Bünde gewandt hatte. Beim Einrücken der Oesterreicher in Eraubünden wandte sich Abt Simon an den ErHerzog Leopold und schilderte ihm die Beraubung der Klöster St. Luzi und Churwalden. Ebenso wandte er sich an den französischen Gesandten in Bünden. Aber erst im fol- genden Jahre (1622) durch die sogenannte Kapitulation von Lindau wurden den Katholiken ihre Rechte und Güter wieder zuerkannt und i. I. 1623 durch die Stadt Chur der Klostervogt von St. Luzi entfernt. Im Jahre 1624 wurden das zerfallene Kloster und seine Güter dem Abte zurückgegeben. Die Bünde versprachen, den Abt und seine Nach- folger in ruhigem Besitze ihrer Rechte zu belassen. Darauf hielt sich der Abt Simon einige Wochen in Chur auf, kehrte aber bald krank nach Bendern zurück, wo er am 17. März desselben Jahres starb. Er hatte die Gebäulichkeiten in Chur im schlechtesten Zustande angetrof- fen. Aber die Restauration des Klosters ließ noch Jahre lang aus sich warten, da die Bündner wohl dem Zwange folgend Versprechungen machten, aber, wenn der äußere Druck aufhörte, dieselben wieder zu- rück nahmen. Der neue Abt Georg Heinlin (1624 gewählt und 1627 vom Bischof in Chur benediziert) mußte in Bendern wohnen. Er wandte sich um Hilfe an den König von Frankreich, aber ohne Erfolg. Doch wohnten dann zwei Patres in Chur, wo sie als Missio- näre eine segensreiche soelsorgliche Tätigkeit entfalteten. Abt Georg starh in Bendern schon i. I. 1629.
	        

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