Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

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III. Die Seclserge bis zum Untergang des Klosters. ligion nicht nur in Sennrvald und Salez, sondern auch in Sai (das der katholischen, legitimen Linie gehörte) und im Haag gewaltsam unterdrückt werden. Und damit das möglich werde gegenüber den halsstarrigen Sarern und den Pfasfen von Bendern, muß die Zwing- listadt Zürich mit ihren Gewaltmitteln zuHilfe kommen. Also mit roher Gewalt mußte den armen Untertanen der Freiherrschast Ho- hensar der Glaube ihrer Väter entrissen und die neue Lehre aufge- zwungen werden. Die Berufung auf den Grafen von Sulz zu Vaduz entbehrt jeglicher Logik; denn dieser Landesherr schützte den Glauben seiner Untertanen gegen fremde Hetzer und Apostaten, während der Freiherr von Hohensar seinen Untertanen gegen ihren Willen einen neuen Glauben aufgezwungen hat. So zwang er unter Strafe die Haager, an allen Sonn- und Feiertagen die Protest. Predigten in Salez zu besuchen. Köstlich ist das Geständnis, dasz die Sarer ihre „Götzen" d. h. die Heiligenbilder, Altäre und Kelche fast bis zum Tode seines Vaters (1585) öffentlich in ihrer Kirche gebraucht haben und erst nach dem Tode desselben gegen ihren Willen dieselben herausgeworfen, ih- nen aus dem Gesicht genommen worden seien, daß die Sarer sie aber sorgfältig aufbewahrt haben, um sie gegebenenfalls wieder zu gebrau- chen, das fernere Geständnis, daß die Haager zum größtenteil im- mer noch (1590) nach Bendern in die Kirche gehen, die Saxer nach Eams, andere hinab ins Rheintal, daß die Prädikanten in spöttische Verachtung gebracht worden und ihre Mühen trotz allem Zwang, den man an den Katholiken ausgeübt hatte, nach 2V Jahren noch wenig Frucht gebracht habe. Da mußte allerdings die Zwinglistadt „den Rucken decken". Und sie tat es. Im gleichen Jahre, Juli 1590, sol- len die Katholiken wegen ihrer kirchlichen Angelegenheit einen Vertrag mit Johann Philipp eingegangen sein, mit dem aber der kathol. Frei- herr Georg und der Graf von Sulz nicht einverstanden gewesen seien. Der Wortlaut ist unbekannt. Im Herbst 1594 kehrte Johann Philipp aus seinen Kriegsdien- sten wieder nach Forsteck zurück aus Furcht, die katholische Linie könnte dem Religionswechsel entgegen wirken. „Eine Herzensangelegenheit war ihm die Sicherung des evangelischen Glaubensbekenntnisses in seinem Gebiete." So schreibt der Protestant Zeller-Werdmüller wei- ter. „Er verlangte von den Katholiken in Haag, sie sollten am Sonn- tag (bisher am Freitag) die Kirche in Salez besuchen. Man darf
	        

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