Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

III. Die Seelsorge bis zum Untergang des Klosters. 
37 nen; Zürich werde sie schon schirmen. Und der Apostat Komander in Chur schrieb an einen Freund, die Papisten seien nur durch gänzliche Vernichtung zu bändigen. . Mit der Hinrichtung des Abtes von St. Luzi waren aber doch nichr alle Protestanten einverstanden und der Protest. Professor Jakob Jonas in Tübingen, der an der Schule zu St. Luzi studiert hatte, schrieb an einen Bekannten in Chur: „Ich höre, daß ihr meinen Abt, meinen Gönner zum Tode verurteilt habt. O der schweren Tat, die viele beklagen werden, die ich ewig bedauern muß! Es ist ein Jam- mer, daß ihr die, welche kurz zuvor bei euch in Ehren standen, bald ins Elend jaget, bald ihnen den Kopf abschlaget... Es kann noch die Zeit kommen, da ihr eueren Abt wieder lebend wünschet. Mich schmerzt sein Schicksal tief; mir ist ein Freund, ein Gönner entrissen." Unser Geschichtsschreiber Peter Kaiser hat i. I. 1856 im Bünd- ner Monatsblatt Nr. 4 eine schöne Abhandlung über den Abt Theo- dor geschrieben. Die Mönche des verwaisten Klosters teilten sich nun. Zwei, näm- lich ?. Georg Feuerstein und ?. Florin Jamut, gingen nach Ben- dern, die anderen blieben in Chur in ihrem Kloster, das schon unter dem ermordeten Abt durch die Bünde bevogtet worden war. Zu Feldkirch hatte der Abt beim Stadtpfarrer 212 fl für das Kloster hinterlegt, die der Stadtammann auf Ersuchen der beiden Benderer Patres dem Abt von Roggenburg einhändigte. Im Jahre 1533 aber mußten alle Patres das Kloster verlas- sen, die Kirchengeräte wurden von der Regierung dem Domkapitel übergeben und Haus und Güter an einige wellliche Herren verpach- tet. Die Mönche nahmen nun für 10L» Jahre ihre Zuflucht in Ben- dern. Es wurde neben dem alten Bau ein größeres Gebäude auf- geführt und zu einer Abtswohnung eingerichtet. Der ursprüngliche Bau ist jetzt eine Scheune, der spätere bildet die Wohnungen für die beiden Seelsorger. Den Mönchen war es gelungen, da die Verwaltung des Klo- sters an die Verwaltung des protestantischen Rates von Chur ge- kommen war, ihre wichtigsten Schriften und Dokumente nach Bendern zu retten. Darüber wurde folgender Revers aufgestellt. „Uf mentag nach dem Suntag Iubilate fi. 
nach Ostern) anno 
1S3S ist uf bittlich begehren und ansuchen Herren Florian Janut, pfarrer zu Bendern, und Herrn Jörgen Fmswius baid Conventual des. gotzhus 
zu sant' lutzn bey Chur Z 5
	        

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