Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

XI. Notizen aus den Pfarrbüchern 
von 1735 an. 
163 1586 Nov. 11. Hans Kind von Ruggell nimmt von der 
Pfarrkirche 5 Pfd. Pfg Kapital auf vom Acker in der „Oehri Au". 1593 Nov. 11. Hans Marier 
von Eschen, als Vogt von des Landammanns Hans Ohri Kindern, entlehnt bei der Kirche zu 
Bendern 11 Pfd Pfg. Hy- pothek ist ein Stück Gut 
genannt „Malanser". 1606 Montag 
nach Lichtmesz. Georg Eigner zu Bendern nimmt bei der Kirche 2 5 Gulden auf 
für 1 fl 15 kr Zins. 
Unterpfand sein Baumgarten in Gamprin. 1647 Juli 25. Wie höflich damals die Landroaibel waren, mag folgendes Schrei- ben des unterländischen Landwaibels an den P. 
Bonaventura Schalk, da- maligen Pfarrer von Bendern, beweisen. Es war im Novalzehentstreit und der Waibel hatte oou dem Oberamt 
den Besehl, den Zehnten 
vom Ehrist- bllchel 
in Beschlag zu nehmen. 
Er teilt nun das dem Pfarrer mit: „An den 
Edlen, Besten, Noth Vösten, Ehrwürdigen geistlichen Herrn Bunosentur schallt), Psarher zue Bendteren, Minem hochgehrten Herrn zuo stelen. Edel, Vöster, gaistlicher Ehrwürdig Herren Psarrer, 
Min Dienst Und gruosz voran. Bey nebet wurdet mir 
aber wohl von obrigkeit anbefohlen, das Euch Euwer Erwürdig Segen und vorbeiten, das der Zehendten auf Krist Buche! Verbleiben zuo loszen 
ligen, bis Bericht von Thur vorhanden Seige. Hieben 
Zusehen habe Euwer Erwürdig disen beylag. Bitt Euwer Ehrwürdig welen an mich Solches nit vor Unguoth haben. Hiemit gott befohlen. 
Dato Rossen berg 
den 25. Julius 
anno 1647. E. d. L. Peter Brendli, Waibel" Jm 
Jahre 1659 risj der Rhein in Ruggell die in den Rhein hineingebaute Mühle fort. Die Mühlepächter klagten gegen die Gemeinde und verlangten Scha- denersatz. Daher folgendes Eerichtsprotokoll. 1651 Dez. 9. Auf Anhalten der Gemeinde 
Ruggell ist Verhörtag gehalten worden gegen deroselben Mühleinhaber 
im Beisein des Herrn Dr. Joh. Jak. Harder und Anderer. Es wurden Zeugen über den Vorgang verhört. Hans Büchel, der Wirt in 
Ruggell, sagt aus: wie er am St. An- dreastag von Feldkirch nach Hause 
gekommen sei, da habe er den Jakob Ohri in seinem Haus angetroffen. Da habe er denselben gefragt, 
wo sie mit der Mühle 
daran seien. Da habe Müller Ohr! geantwortet, die Anderen seien drauszeu, er 
(Büchel) solle auch mit hinausgehen,' 
gleich sei Botschaft gekommen, 
es sei eine Sperre gebrochen. Darauf habe der Ohri Stürm läuten lassen 
und die Nachbarschaft gerufen. 
Da sei der Hans Büchel kom- men, und habe gesagt, was erwolle Sturm läuten lassen, was 
die 8 Mann, die schon bereits 
draußen seien, nicht erwehren mögen, könne die ganze Ge- meinde nicht erwehren, sondern 
es müsse mit Vorteil angehen, wenn man die Mühle an 
das Gestade bringen wolle, die Mühle 
aber sei auf ihrer ordentlichen Winterstelle gestanden. Hans Heeb von Ruggell, der Krumme, traf auf dem Heimweg des roten Bücheis Töchterle 
mit 2 Schlüssel, die zum Sturm läuten ging. Dann lief er dem Rheine zu. Da 
aber schon 12 Mann im Rhein standen, be-
	        

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