Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1923) (23)

X. Vom Oehrischen Hof. 
157 gehörigen Ortes sich melden. Übrigens sei das Kloster so arm gewe- sen, dasz es zum Kauf der Alp 250 fl entlehnen mußte; auch sei die Alp durch das Kloster bedeutend verbessert worden. Aber der Vogteiverwalter, der offenbar von Anfang an dem Bürgermeister die Alp einhändigen wollte, hatte unterdessen mit dem- selben die Sache ins Reine gebracht. Darum schrieb der Abt an ihn unter dem 28. Juni, es widerspreche nicht der pragmatischen Sank- tion, wenn Johann Tschol, ein sonnenbergischer Insasse, die Alp zu kaufen verlangte, der ein Verwandter der Bertholdischen sei, von denen die Alp stamme. Wenn die Immission des Bürgermeisters schon er- folgt sein sollte, überlasse es der Abt dem Käufer Tschol, den Han- del mit dem Bürgermeister auszusechten. Sonst möge der Bürger- meister den Abt selbst aufsuchen zu Chur oder zu Bendern. Darauf berichtete Herr v. Gilm dem Abt, der Tschol sei abgewie- sen und dem Bürgermeister Müller die Alp zugeschrieben worden. Der Abt solle berichten, wie hoch sich die Kosten der geschehenenAlp- oerbesserung belaufen und einen Pater auf den 17. Juli nach Bludenz schicken zum Abschluß des Vertrages. Der Abt mußte sich nun fügen. Er bat den Vogt nur, dem durch die Deformation so schwer geschädig- ten Kloster beizustehen. Sollte Unbilliges verlangt werden, beruse er sich auf den Vertrag von 1622, der den Reichsständen die Restitution der den Klöstern widerrechtlich entrissenen Güter anbefiehlt. Am 17. Juli 1764 war im Schlosse zu Bludenz die Schluß- verhandlung. Der Bürgermeister erhielt die Alp Heuberg samt Hütte und allem Zubehör um 200 sl und 38 fl für die Verbesserungen, der Kaufschilling wurde bar ausbezahlt. Die Akten früherer Verkäufe wurden dem Bürgermeister ausgeliefert. Vertreter des Abtes war Norbert Stoz, Statthalter in Bendern. Xl. Notizen aus den Pfarrbüchern von 17ZS an. Das älteste Pfarrbuch von 1630 ist leider nicht mehr vorhanden. Jm Jahre 17M gab es in Gamprin folgende Eeschlechtsnamen: Kaiser, Hopp, Hasler, Müszner, Ohltuch, Ohri, Wohlroend, Föhr, Frömmelt, Biszenberger, Büchel, Kind, Röscher, Blösi, Müller, Wagner, Marrer, Bub, Thöni, Gantner, Kiber, Walch, Batliner, Senti, Dietrich, Pfeifer, Schönherr. I» Schellenberg sind folgende Geschlechter gewesen: Kiber, Hasler, Wohlwend, Ender, Frömmelt, Lhri, Guop, Lampert, Büchel, Biedermann, Kai- ser, Fiel, Batliner, Heeb, Heinrich, Marrer, Brendle, Meier, Hundertpfund, Hopp, Schlattinger, Blenk, Ritter, Madlener, Küeni und Kaufmann.
	        

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