Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

Mit allem Eiser warf er sich aus das S^tudi.um des Geschütz- wesens und begann seine versuche vorerst mit leichten Kanonen für Feldschlachten, die er bereits im italienischen Feldzug der Iahre 1745 und 1746 erfolgreich verwerten Konnte und mit deren weiteren Vervollkommnung er nach seiner Rückkehr bis zu seinem Tode un- ausgesetzt tätig war. Dabei scheute er Keine noch so hohen Kosten, die er größtenteils aus eigenen Mitteln bestritt — seit 1748 war er̂ EHef des fürstlichen Hauses geworden und bezog als solcher die EinKünste aus dem FideiKommiß — um eine gründliche Reform der "Artillerie in die Wege zu leiten. Nach verläßlichen Angaben betragen die für diesen Zweck aus Eigenem aufgewendeten Auslagen über zwei Millionen Taler, da der Fürst die durch die Kriege stark geschwächte Staatskassa entlasten wollte, hervorragende Fachleute, Ingenieure und Mathematiker aus ganz Europa wurden nach Wien berufen, unter denen hervorragende Namen glänzen: der Däne Alvson, - die Franzosen Gribeauval und Rouvron, letzterer mit dem Beinamen „der Feuerteusel", der spätere General des MineurKorps Schröder aus Verlin, der Italiener Tuasco u. a. Das Artilleriekorps wurde bedeutend vergrößert, unter welches der Fürst die auf seine Kosten neu aufgelegten, hervorragendsten Werke über das Artillerie- und Geniewesen verteilen ließ und das er selbst im Feuer exerzierte; mit großen Prämien belohnte er die im Schießen und Lombenwerfen geschicktesten Kanoniere. Dem Titel eines General-Direktors der gesamten österreichischen Land-, Feld- und Hausartillerie, sowie des Salniter- und Pulverwesens, welchen ihm die Kaiserin im Jahre 1744 verlieh, sügte er den unverwelklichen Ruhm eines Vaters der österreichischen Artillerie bei. Die Tätigkeit des Fürsten wurde bald mit glänzenden Erfolgen gekrönt: Erstmals in der Schlacht bei Kolin 1757, in welcher dem bis dahin unbesiegten Preußenkönig von Feldmärschall Daun eine schwere Niederlage beigebracht wurde und zwar führte die Artillerie den siegreichen Ausgang herbei: „Einen großen Teil des Sieges", so schrieb Maria Theresia, „sind wir dem Fürsten schuldig, denn ohne die so unvergleichliche Einrichtung der Artillerie, die allein dem Fürsten zu danken ist und seiner Hände Werk ist, wären wir niemals soweit gekommen". Friedrich II. selbst stellt seinem nunmehrigen Gegner das Zeugnis aus: Îes ennemis avknent 
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