Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

62 Km 9. Kugust 1696 erblickte Fürst Iosef Wenzel Lorenz Liechten- stein—die Geschichte Kennten unter dem Namen Fürst Wenzel Liechten- stein — zu Prag das Licht der Welt als der älteste Sohn des Fürsten Philipp Erasmus und der Fürstin Thristina Theresia, verwitwete Herzogin von Sachsen-Weißenfels und geborene Gräfin Löwenstein- Werttheim. Die Mutter des Fürsten wird als eine große Wohl- täterin der Krmen und von außerordentlicher Herzensgüte geschil- dert, die sie aus ihren Lohn vererbte, von seinem Vater aber hatte er die ausgesprochene Neigung zum Zoldatenstande. Fürst Philipp Crasmus hatte sich in zahlreichen Kämpfen durch Tapferkeit und Kaltblütigkeit ausgezeichnet und sein Name ist enge verbunden mit den Kriegerischen Ereignissen in der zweiten Hälfte des !7. Jahr- hunderts. Er nahm teil au den Türkenkriegen des Kaisers Leopold I. und Kämpfte in der großen Schlacht bei Mohacz 1687, beim Sturm aus die Festung Belgrad 1688 und leitete die Verteidigung der Festung Klausenburg, er Kämpfte rühmlichst in der blutigen Schlacht bei Zentä l697, in zahlreichen Gefechten in Italien, erlitt wiederholt schwere Verwundungen und fiel am 13. Ianuar 17V4 bei Tastelnuovo im piemontesischen auf dem Felde der Ehre. Da Wenzel beim Tode seines Vaters erst acht Iahre zählte, wurden für ihn und seine beiden Brüder Emanuel und Iohann Knton als Vormünder Fürst Walter Dietrichstein und Graf Maxi- milian Kaunitz bestellt, und er betrieb aus dem Karolinum in Prag seine Studien unter der Kufsicht seiner Mutter, .nach deren Kbschluß er in die Kaiserliche Krmee eintrat. Der junge Prinz ergriff frühzeitig die militärische Laufbahn, zu welcher ihn die Tradition seines Hauses und seine persönliche Nei- gung hinzogen. Ein glücklicher Stern begleitete seinen Eintritt in die Krmee. Kls er sich im Iahre 1715 als Leutnant in das Dragoner- Regiment Wehlen aufnehmen ließ, stand Oesterreich am Vorabend eines großen und ruhmreichen Krieges, von Gsten her drohten schwere Wetterwolken. Die Pforte, welche den Karlowitzer Frieden durch dm Einfall in Morea 1715 gebrochen hatte, erklärte der Republik Venedig den Krieg, in der Hoffnung, die unter Kaiser Leopold II. erlittenen Gebietseinbußen zurückzuerobern, hilfesuchend wandten sich die venetianer an Kaiser Karl VI. von Oesterreich und er- reichten den Kbschliuß eines Schutz- und Trutzbündnisses, ein Vor- dringen der Vsmanen im Interesse der abendländischen Kultur zu
	        

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