Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

54 Alter u>ro. Keinem Berufe mehr nachgehen Können, das Auskommen fast unmöglich machte. Auch die mit fixem Gehalte Angestellten aller Art Kamen in eine recht peinliche Lage, die allerdings durch Teuerungszulagen.einigermaßen gebessert wurde. — Endlich seien auch unsere verschiedenen öffentlichen Fonde und Stiftungen, die als wahre Wohlfahrtseinrichtungen -der Armut, der Schule, den Kirchen und Pfründen usw. dienten, erwähnt. Dieselben repräsentierten annähernd einen Kapitalswert von 
2/̂2 Millionen Kronen und deren In- teressen, die nun fast wertlos wurden, waren wertvolle Beihilfen zur Erreichung bestimmter edler Zwecke. - Es Kann daher, abgesehen von der erfreulichen 'bäuerlichen Enschuldung des bäuerlichen Grundbesitzes, nichts Gutes von diesen finanziellen Zuständen und Auswirkungen gesagt werden. Gb und inwieweit wenigstens eine teilweise Wiedergutmachung möglich werden wird, ist schwer zu sagen, so sehr auch eine etwelche Entschädigung für besonders aus der Vorkriegszeit erworbene Rechte eine Forderung der Gerechtigkeit wäre. Auf einer solchen Forderung baute Professor Landmann von Basel im Iahre 1919 seine von unserer Regierung ge- wünschten Vorschläge betreffend die Einführung der Frankenwährung auf. Es sei hier auf das lichtvolle Gutachten, das auch einen eminent sozialpolitischen TharaKter hat, hingewiesen, hätte man damals (Sommer 1919), wo die Krone noch immerhin 25 Centimes Wert hatte, auf der von Landmann vorgeschlagenen Grundlage und zwar mit noch viel weiter gehendem Entgegenkommen gegen den Schuldner die Frankenwährung eingeführt, so wäre die relativ günstigste Lö- sung gefunden worden und man hätte damit auch den Forderungen der Gerechtigkeit, die doch unter allen Umständen hoch gehalten werden müssen, am besten entsprochen. Leider unterblieb diese Lösung. Die tatsächlich ein Iahr später, im Iahre 1920, eingeführte Franken- währung vollzog sich ohne jeden versuch, eine ausgleichende Um- rechnung festzulegen und zudem du einer höchst.ungünstigen Zeit, wo die Krone den tiefsten Stand von 
11/2 bis 2 Tentimes erreicht hatte. Der Wert der Krone war im' Iahre 1914 in der normalen Höhe von 105"Centimes- im Iahre 1915 betrug derselbe im mittleren Durchschnitt 80 Tentimes,- im Iahre 1916 62 Tentimes? im Iahre 1917 45 Tentimes- im Iahre 1918 44 Tentimes- im ersten Halbjahr 1919 25 Tentimes, von diesem Zeitpunkte an sank die Krone ziemlich rasch immer tiefer.
	        

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