Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

von hervorragender Bedeutung versprach der vom Landtage trotz der anfänglichen Widerstände der Regierung beschlossene Lau des LawenaKraftwerKes zu werden. Leider Kam der definitive Be- schluß infolge .der genannten Widerstände erst im Sommer 1914 zustande. Das Wer.K, das.das Land zunächst, mit Licht und elektrischer Kraft für das Kleingewerbe versorgen sollte, Konnte wohl noch im Herbste in Arbeit genommen werden, Kam aber wegen des unglück- lichen Weltkrieges nicht über die Erstellung der Ouellfassung und die Ausarbeitung der Pläne hinaus. Die im Jahre 1912 stattgefundene Gedenkfeier des vor 200 Zähren erfolgten Ueberganges der Grafschaft Vaduz an das fürstliche Haus Liechtenstein entsprach dem Volksempfinden und gestaltete sich zu einem erhebenden Volksfeste im wahrsten Sinne des Wortes. Eine jHwere Zeit und viel Arbeit brachte der Weltkrieg mit seinen Folgen auch für unsere Regierung und für die vom Landtage gewählte Notstandskommission. Zwar hatte die gütige Vor- sehung unser Ländchen besonders geschützt und von den schwersten Kriegsopfern verschont, aber die Schwierigkeiten der Lebens- mittelversorgung, die durch die stetig steigende Geldentwertung verursachte Teuerung und Finanznot und nicht zuletzt die im Lande leider hervorgerufenen Spaltungen und der damit einziehende Unfriede wurden zur schweren Last und wirkten verderblich und störend nach allen Seiten. Zwar schufen die getroffenen Notstandsmaß- nahmen manches Gute, sei es durch Zuschüsse bei der Beschaffung von' Mehl, sei es durch Schaffung von Zentralen für Verwertung von Vieh, Gbst und Kartoffeln, sei es durch Unterstützung Bedürftiger, sei es d'urch Teuerungszulagen an Landesangestellte. Immerhin Konnte auch bei uns ebensowenig, wie anderswo, allem entsprochen und stets das Richtige getroffen werden. Eine praktische Ergänzung erhielt die Landesnotstandskommission durch die Organisation von GrtsKom- missionen. Dem im Zuge der Zeit liegenden demokratischen Geiste, welcher besonders durch die im Jahre 1914 gegründeten „Oberrheinischen Nachrichten" gepflegt wurde und als Agitationsmittel diente, glaubte der Thes der Regierung am zweckdienlichsten dadurch entgegenzu- kommen, wenn er selbst die Initiative ergreise und eine neue Landtagswahl ordnung mit direkten Volkswahlen an Stelle
	        

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