Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1921) (21)

die Wahl nicht an. Für ihn wurde in einer späteren Sitzung der Abg. Ioses Marxer gewählt. Mit Rücksicht aus die nach ihrer Ansicht verfassungswidrige Beschlußfassung erklärten der Präsident, Kanonikus Lüchel und Ioh. Wohlwend ihre Mandatsniederlegung. Am l2. November fand unter dem Vorsitze des Vizepräsidenten Walser eine Landtagssitzung statt, in welcher des ü0-jährigen Re- gierungsjubiläums unseres Fürsten gedacht wurde. Herr Dr. Ritter entwickelte als Vorsitzender des Vollzugsausschusses ein vielerlei ver- sprechendes Regierungsprogramm und gab dabei die Erklärung ab, daß er den Vorgang vom 7. November für gesetzlich halte und daß der Landesverweser v. Imhof in anerkennenswerter Weise der neuen Strömung entgegen gekommen sei. In der Sitzung vom l4. November wurden den Landesanze- stellten nachträgliche Anschaffungsbeiträge für das Iahr I9I8 und eine Teuerungszulage von je 2000 Kronen, gleichwie welcher Ge- haltsklasse zuerkannt. Der Gemeinde Triefen bewilligte der Landtag zu einer Straßenerstellung einen Landesbeitrag von 2000 Kronen. Mittlerweile begaben sich der Vorsitzende des Vollzugsaus- schusses Dr. Ritter und der zurückgetretene Landesoerweser v. Imhof nach Wien mit der Absicht, den Landesfürsten zu veranlassen, den Herrn Dr. Ritter zum Land am mann des Fürstentums zu er- nennen, was jedoch nicht glückte, trotzidem verschiedene Pressions- mittel versucht worden waren. In einem Telegramm vom l8. No- vember waren der gewesene Präsident Dr. Albert Schaedler und Kanonikus Lüchel vom Fürsten zu einer Rücksprache eingeladen worden u nd begaben sich deshalb nach Wien, hier Konnte festgestellt werden, daß zwar die Demission des Landesoerwesers v. Imhos vom Fürsten anerkannt worden war, daß aber der Fürst die Ueber- nahme der Amtsgeschäfte durch den provisorischen Vollzugsausschuß nur mit Vorbehalt zur Kenntnis genommen hatte, während im Lande verbreitet worden war, daß die fürstliche Genehmigung des Vollzugsausschusses stattgefunden habe. Die Lachlage war nun Kritisch geworden. Am 2. Dezember sollte eine Landtagssitzung stattfinden. Die „Volkspartei" resp, deren Führer und pretzorgan hatten von den bisherigen Erfolgen der „Politik der Straße" dazu aufgemuntert, ihre Genossen wieder
	        

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