Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1920) (20)

— 5« — man nach Vorschrift des Planes baut. Unter allen Vorstel- lungen von Abänderungen habe ich einzig einen Dreh-Taber- nakel anstatt einen Kasten verlangt. Wenn Abänderungen stattgefunden hätten, so würde ich gewunschen haben, das Thurmhäuschen und das Sakristeigewölbe wegzulassen, ooni Chöre rechts eine eigene Sakristei zu bauen. Das Thurmhaus und das Gewölbe wäre unter dem Minderbau gekommen. Wo jetzt die Sakristei ist, würde man bequemer geläutet haben und würde ohne Störung und Zugluft der Gottesdienst ge- halten worden seyn. Von Seite der Sakristei würde der Pre- diger durch die Oesfnung einer Thüre seyn. Das Sanctuarium hätte um eine Stufe höher seyn sollen und der Altar um das höher gestellt werden, das; 3 und nicht 2 Stufen stünden und die Männer besser aus den Altar Hinsehen könnten. Der Hochaltar steht zu viel vor. Von der Bequemlichkeit der Kir- chenstühle will ich die Knienden reden hören. 100 Personen hätten mehr knien können, wenn die Gänge etwas kleiner ge- worden wären; so hat man bey allem Platz zu wenig Raum. Zu wünschen wäre es gewesen, anstatt 5 nur 3 Bögen unter dem Chor. Lud sole ninil pertectum. Dem Herrn Baumeister Josef Anton Seger muß man in dieser Beziehung Gerechtigkeit widerfahren lassen und zu Gunsten sprechen. Weil kein Steinbruch in der Nähe war, so mußte er die harten und ohne Auswahl schlechten Steine von der hiesigen Gegend zurichten, welches bey der Bauart viel Arbeit kostete. Dem Bauplau konnte in der Steinmetzarbeit nicht entsprachen werden und unterblieb also. Nachdem die Bauführung auf dem Wege einer minutiösen ,Lizitation in den öffentlichen Zeitungsblättern ausgeschrieben, der Bauplan in 3 Folienblätter in der Amtskanzlei samt Bauriß beschrieben einzusehen war, erschienen auf diese Einladung nur wenige Bauführer. In so, kurzer Zeit alles dieses zu lesen un-d einzusehen, schreckte die Bauführer ab, und um so mehr, weil viele Gegenstände zu nieder angeschlagen waren; weder in Einzelnen noch im Ganzen fanden sich baulustige Unter- nehmer ein: man war in Verlegenheit. Auf Antrag an Herrn Baumeister Josef Anton Seger in Vaduz, williget er unter Bedingungen ein, die am 3. Mai
	        

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