Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1920) (20)

— 14 — auch die von Neuburg aus zwei Burgen, von denen die eine unterhalb Chur in, Gebiete der Herrschast Aspermont und die andere im heutigen Vorarlberg bei 
Götzis sich erhob. Daß die v. Neuburg der gleichen Familie wie, die v. Schel- lenberg angehörten, beweist ihr gemeinsames Wappen. Aber auch der Name von Tölz (Tölzer) lebte bei den v. Schellenbcrg sort, da nach dem Tode des letzten Tölzer des Jsartales 1265 hier einer der v. Schellenberg den Beinamen „der Tölzer" (Marquardus dictus Tollenzer) annahm 1267, ohne Zweifel zur Erinnerung an den einstigen Besitz und die Abstammung aus Oberbayern. Bis ms 15. Jahrh, erhielt immer einer u. Schellenberg den Namen Tölzer, den man sonst bei keinen, Adelsgeschlecht findet. Das Wappen aller dieser Linien zeigt zwei schwarze Querbalken auf Goldgrund. Wir treffen im Mittelalter seit dem 12. Jahrh, im räti- schen Gebiete, in den Alpentälern, besonders in der Nähe der Alpen-Pässe und Heeresstraßen eine große Zahl schwäbischer Adelsgeschlcchter an, die durch die schwäbischen Herzoge und Kaiser zur Hut der Alpenstraßen Hieher verpflanzt worden waren. Die vielen Burgen mit deutschen Namen mitten im romanischen Sprachgebiete sind Beweise dafür. So mögen auch die v. Schellenberg als Hüter der beiden Heeresstraßen, die zu beiden Seiten des Eschnerberges vom Bodensee nach den rätischen Alpenpässen ziehen, Hieher versetzt worden sein. Sie hatten ihren Besitz im Gebiete der Grafen von Werden- berg und traten in ein Vasallenverhältnis zu diesen Grafen. Dieses Verhältnis 
hinderte 
sie, sich nach dem Beispiel anderer Territorialherren zur Reichsunmittelbarkeit zu erschwingen. Den- noch standen sie im Nange über den Landfrcien, weshalb sie in den Urkunden stets vor den v. Sar, welche Freie waren, ihre Stelle hatten. In allen Fehden, besonders gegen die zu Montfort-Feldkirch, finden wir die v. Schellenberg treu an der Seite der Grasen v. Werdenberg, und schließlich tra- ten sie an dieselben auch ihre Herrschaft ab (1317). An ein geschlossenes Gebiet darf aber,, wie gesagt, in jener Zeit noch nicht gedacht werden. Das zur Herrschaft Schellenberg gehörige Besitztum lag über den ganzen Eschner- berg zerstreut und zum Teil auch jenseits von Rhein und Jll.
	        

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