Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 56 — Ueber die Kapelle zu Masescha am Berg heißt es, sie sei dem hl. Theodor geweiht. St. Theodor ist, wie bereits erwähnt, Patron der Walliser, dessen Verehrung die Walliser auf ihrer Aus- und Einwanderung mitgenommen haben. Die Silberthaler holten im Jahre 1462 Reliquien von diesem Heiligen aus dem Wallis und begingen sein Fest feierlich. Die Triesenberger stellten sein Bild in der Kapelle auf, die sie im Mittelpunkte ihrer An- siedelung, in Masescha, erbauten. St. Theodor wird am 16. August gefeiert, daher die uralte Prozession an diesem Tage nach Masescha. Am gleichen Tage ist auch das Fest des hl. Rochus, der seit der schrecklichen Pestzeit von 1600 zugleich mit dem hl. Sebastian als Pestpatron in Masescha verehrt und angerufen wurde. Zwischen 1620 und 1628 ist die Kapelle vergrößert worden und wird sie von dort an Sebastianuskapelle genannt, während sie früher „Unser lieben Frauen-Kapelle" hieß. Im Jahre 1465 hatten Hans Schnider und Hainz Ion, Walliser am Triesenberg und Kirchenpfleger „Unser lieben Frauen-Kapelle" auf Miseschen", der Margaretha Kauf- mann, Witwe des Erhart Schlegel, den richtigen Empfang des Zehnten bestätiget ab einem Gut auf Misäschen, welches an Hainz Ionen und Jörgs von Gutenberg Gut und an das Sibenthal grenzte. Siegler: Der Ammann Dietrich Wintzurlin. Im oben erwähnten bischöflichen Receß von 1595 wird der hl. Theodor als Patron der Kirche genannt. Um das Jahr 1620 stiftete eine Margaretha Büeler für ihren Mann Jakob Ion, genannt Jöckli Michl, einen Jahrtag mit einer heiligen Messe in der „Kirche zu U. L. Frau in Masescha." Dieser Jahrtag solle gehalten werden am Tage der hl. Maria Magdalena, da man mit Prozession nach Masescha ging. Anno 1628 verkaufte Bascha Eberli am Berg der „St. Se- bastianskapelle auf Masescha" 1 Pfd. Pfennig jährlichen Zins ab seinem Gut an Gartnetsch. Im Jahre 1629 stiftete Junker Rignoldt von Proßwalden, österreichischer Vogt und „Hnuptmann des Schloß und Festung Guten- berg" mit seiner Gemahlin Maria Salome Bröckvou Weißenberg auf Masescha einen ewigen Jahrtag „der höchsten Dreifaltigkeit Gottes zu Lob und der werthen Mutter und Jungfrauen Maria, den hl. Sebastian» und Rocho, der hl. Erzmutter Anna uud der hl. Martyrin
	        

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